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Immer noch nicht geimpft? Söder setzt seinen Vize öffentlich unter Druck

Auch angesichts der Delta-Variante sollen die Menschen vom Sinn und Zweck der Impfung gegen COVID-19 überzeugt werden. Gleichzeitig geht etwa in Bayern die Impfbereitschaft aktuell zurück. Da passt es nicht gut ins Bild, dass der bayerische Wirtschaftsminister und Söder-Vize Hubert Aiwanger zu den "Impfskeptikern" zählt.
Immer noch nicht geimpft? Söder setzt seinen Vize öffentlich unter DruckQuelle: www.globallookpress.com

Die Fraktion der "Impfskeptiker" wird von Politik und Medien üblicherweise in den Reihen sogenannter Verschwörungstheoretiker und den Erkenntnissen "der Wissenschaft" nicht zugeneigten Bürgern verortet. Vor allem auch aufgrund der nun um sich greifenden Delta-Variante des Coronavirus sollen die Impfskeptiker vom Sinn und Zweck der Corona-Impfung durch Appelle und Kampagnen überzeugt werden.

So war es etwa der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, der zuletzt forderte, stärker auf "Impfskeptiker und Impfleugner" zuzugehen. Worin die Problematik seiner Ansicht nach besteht, fasste Montogomery gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland in der griffigen Formel zusammen:

"Wer sich nicht impfen lässt, wird sich früher oder später mit dem Coronavirus infizieren."

Wie der bayerische Ministerpräsident Markus Söder und sein Gesundheitsminister Klaus Holetschek am Montag ankündigten, soll daher die Impfpriorisierung in den Impfzentren des Freistaates wegfallen. Derweil nimmt die Impfbereitschaft der bayerischen Bevölkerung aktuell weiter ab. Dazu Söder:

"Die Impfbereitschaft nimmt etwas ab. Wir spüren bei dem ein oder anderen eine gewisse Müdigkeit."

Kontraproduktiv für die Überzeugungsarbeit erscheint es da, wenn sich die Impfskeptiker in den eigenen Reihen finden. So etwa im Fall von Söders Stellvertreter Hubert Aiwanger von den Freien Wählern. Aiwanger ließ sich bisher noch nicht gegen Corona impfen. Dieser Umstand war dann am Dienstag auch Thema im Anschluss an eine Kabinettssitzung.

Laut Welt habe Söder seinen Stellvertreter vor den anwesenden Journalisten "öffentlich zu einer Rechtfertigung gedrängt". Der Münchner Merkur spricht von einer Bloßstellung in aller Öffentlichkeit.

"Vielleicht sagst du selber was dazu, warum du dich einfach nicht impfen lassen willst."

Daraufhin verwies der bayerische Wirtschaftsminister darauf, dass es sich bei der Impfung um eine persönliche Entscheidung handele und er noch immer unschlüssig sei.

"Die Entscheidung, ob sich jemand impfen lässt oder nicht, ist eine persönliche Entscheidung. Die nehme ich auch für mich in Anspruch."

Bei der Corona-Impfung handele  es sich um eine persönliche und vor allem freiwillige Entscheidung. Das ist offiziell bislang auch die Linie der Bundesregierung. Die momentane Ablehnung Aiwangers gegen die COVID-19-Impfung heiße laut dem Söder-Vize jedoch nicht, dass er sich "generell niemals impfen lassen werde". Vielmehr wolle er zunächst die "Entwicklung jetzt in den nächsten Wochen und Monaten" abwarten.

Aiwanger betonte, dass auf Menschen, "die vom Impfen für sich als Person noch nicht überzeugt sind", kein öffentlicher Druck ausgeübt werden sollte.

"Wir sollten hier nicht sagen, du agierst falsch, weil du dich noch nicht hast impfen lassen. Es ist eine persönliche Entscheidung und dabei sollte es bleiben."

Wie etwa das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet, handelt es sich bei Aiwanger um das einzige Mitglied im bayerischen Kabinett, das sich bislang noch einer Corona-Impfung verweigert.

Am Dienstag bezog Söder auch Stellung zum Thema "Impfpflicht". Laut dem bayerischen Ministerpräsidenten werde es eine solche nicht geben.

"Eine Impfpflicht wird es auch weiterhin nicht geben."

Allerdings gehe es, gibt der Merkur Söder wieder, bei der Impfung nicht nur um den Eigenschutz, sondern auch um den Schutz anderer. Zudem würde die Impfung gegen COVID-19 Freiheiten garantieren.

Im Januar 2021 hatte Söder eine Impfpflicht für das Pflegepersonal ins Gespräch gebracht. Sich impfen zu lassen, sollte zudem "als Bürgerpflicht angesehen" werden. Der Ministerpräsident erklärte:

"Wenn die Alten- und Pflegeheime durchgeimpft sind, könnten sich auch die Spitzen des Staates als Vorbild impfen lassen".

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