Deutschland

"Lächerlich" – Hausbesitzer- und Verbraucherschutzverbände kritisieren Solardach-Pflicht der GroKo

Am Freitag wurden Pläne der Bundesregierung zu einer Solardach-Pflicht für jedes neue Haus ab 2022 bekannt. Als "lächerlich" kritisiert der Verband Haus & Grund den Entwurf. Auch die derzeitige Auftragslage bei Handwerkern lasse so etwas überhaupt nicht zu, mahnt der Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands.
"Lächerlich" – Hausbesitzer- und Verbraucherschutzverbände kritisieren Solardach-Pflicht der GroKoQuelle: www.globallookpress.com © Tschiponnique Skupin via www.ima

Die Bundesregierung will einem Medienbericht zufolge die Regeln für potenzielle Hausbauer und Immobilienbesitzer weiter verschärfen: Ab dem kommenden Jahr soll eine Pflicht für Solardächer eingeführt werden, wie die Bild am Freitag unter Berufung auf einen Entwurf des "Klimaschutz-Sofortprogramms 2022" berichtete. Demnach muss auf jedem Neubaudach in Zukunft eine Fotovoltaik- oder Solarthermieanlage installiert werden.

Gleiches gelte bei "größeren Dachsanierungen" von bereits gebauten Häusern. Dazu sollen die Dämmungsregeln dem Bericht zufolge verschärft werden. Alle Neubauten müssen ab 2023 den bisher höchsten Energiestandard "EH-55" erfüllen, wie die Zeitung weiter berichtete. Bisher war das Erreichen dieses Standards den Hausbauern freigestellt.

Ab 2025 will die Regierung noch weiter verschärfen. Dann gelte der sogenannte Standard "EH-40". Er sieht vor, dass Neubauten nur noch maximal 40 Prozent der Energie eines Standardgebäudes verbrauchen dürfen.

Der Präsident des Verbands Haus & Grund, Kai Warnecke, sagte der Bild:

"Das ist ein unkoordinierter Schnellschuss, der Bauen und Wohnen dramatisch verteuert. [Es sei] lächerlich, eine Solardach-Pflicht einzuführen, ohne endlich den Verkauf des produzierten Stromes an die Bewohner des Hauses zu erlauben."

Auch der Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands, Klaus Müller, äußerte sich kritisch zur Thematik:

"Eine allgemeine Solarpflicht wäre angesichts der angespannten Auftragslage bei den Handwerksbetrieben gegenwärtig gar nicht möglich."

Solche strikten Vorschriften sollten aus seiner Sicht zunächst nur für öffentliche und gewerbliche Neubauten gelten, "da hier aufgrund der im Durchschnitt größeren Dachflächen das Kosten-Nutzen-Verhältnis positiver ausfällt".

Viele Verbraucher wollten Solarstrom erzeugen und verbrauchen, so Müller weiter. Bevor jedoch eine Solarpflicht für private Bauten komme, müssten die Vorgaben für Speicher, Eigenstrom und den Mieterstrom in kleinen Mehrfamilienhäusern durchdacht und verbessert werden. Ein derartiger Zwang könne die bislang gut Akzeptanz von Solarstrom ins Gegenteil torpedieren.

Der Bauherren-Schutzbund e.V. warnte zudem davor, dass Bauherren durch die neuen Regelungen des Klimaschutz-Sofortprogramms 2022 der Bundesregierung zu stark belastet werden und ihre Baupläne ganz aufgeben.

Geschäftsführer Florian Becker ist dagegen, Hauseigentümer zu überlasten und die Vorgaben noch weiter anzuziehen:

"Bauherren müssen sich das Klimaschutz-Sofortprogramm auch leisten können. Will man sie auf dem Weg in die Klimaneutralität nicht verlieren, muss genauso laut über Entlastungsmodelle diskutiert werden wie über neue Vorschriften zum energieeffizienten Bauen."

Schon heute übersteigen die Baukosten vielerorts die zur Verfügung stehenden Mittel der Verbraucher. Bauen bleibt für viele aufgrund von Baulandmangel, gestiegenen Baupreisen und zu hohen Nebenkosten ein Traum.

Pauschale Regelungen bürgen laut Becker auch Gefahren:

"Wer bei einer Dachmodernisierung immer auch verpflichtend ein Solarpanel installieren muss, überlegt sich womöglich überhaupt, das Dach anzufassen, und dämmt im schlimmsten Fall gar nicht."

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