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Für die "vierte industrielle Revolution": Weltwirtschaftsforum plant Forschungszentrum in München

Wie der Gründer des WEF Klaus Schwab erklärte, werde es "kein Zurück zur Vor-Corona-Zeit geben". Nun gehe es vor allem darum, die vierte industrielle Revolution zum Wohle von Wirtschaft, Natur und Mensch zu gestalten. Ein entsprechendes Forschungszentrum könnte in München entstehen.
Für die "vierte industrielle Revolution": Weltwirtschaftsforum plant Forschungszentrum in MünchenQuelle: www.globallookpress.com

Wohl kaum eine prominente und einflussreiche Persönlichkeit an der Schnittstelle zwischen Politik und Wirtschaft trommelt so sehr für die sogenannte "vierte industrielle Revolution" wie der Gründer des Weltwirtschaftsforums (WEF) Klaus Schwab. Längst ist der Begriff in aller Munde und bezieht sich vor allem auf die in alle Lebensbereiche eingreifende Digitalisierung als neuem Wachstums- und Innovationsmotor der globalen Wirtschaft.

Dass das Wohl der Menschheit im Mittelpunkt steht, soll von der sich bislang alljährlich im gediegenen Davos logierenden und hinter verschlossenen Türen beratenden "globale Machtelite" ebenfalls gewährleistet werden.

Um die Bedeutung des Megatrends zu unterstreichen und die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Entscheidungsträger auf das "unvermeidliche" vorzubereiten, widmete Schwab dem Thema der vierten industriellen Revolution vor einigen Jahren ein Buch gleichen Namens. In diesem heißt es unter anderem:

"Es ist unsere Aufgabe, einen verbindlichen Wertekanon zu definieren, an dem sich unsere politischen Entscheidungen orientieren sollten, und die Veränderungen so zu gestalten, dass die vierte industrielle Revolution zu einer Chance für alle wird."

Die Corona-Pandemie bezeichnete Schwab im Zusammenhang mit dem sogenannten "Great Reset" als einmaliges und zu nutzendes "Fenster der Möglichkeiten" (window of opportunity).

"Die Pandemie stellt ein seltenes, aber kurzes Fenster der Möglichkeiten dar, unsere Welt zu reflektieren, neu zu denken und neu zu gestalten."

In einem wenige Tage zurückliegenden Interview mit der Süddeutschen Zeitung erklärte Schwab passend zum Thema:

"Es wird kein Zurück zur Vor-Corona-Zeit geben."

Im Interview erfährt der Leser auch, dass es laut Schwab notwendig sei, "die ganze Welt" zu impfen, "um die Pandemie zu besiegen". Ohnehin sei das WEF schon immer ganz vorne mit dabei gewesen, wenn es um die Entwicklung und gerechte Verteilung von Impfstoffen gehe. So sei etwa die internationale Impfallianz Gavi im Jahr 2000 in Davos aus der Taufe gehoben worden. Dies geschah mit Unterstützung der Gates-Stiftung. Auf deren Seiten heißt es dazu:

"Die Gates Foundation hat 1999 750 Millionen US-Dollar für die Gründung von Gavi zugesagt. Die Stiftung ist ein wichtiger Partner von Gavi bei der Gestaltung des Impfstoffmarktes."

Damit weltweit alle Menschen in den Genuss von Vakzinen kommen können, habe man dann 2016 mit Cepi, der "Koalition für Innovationen in der Epidemievorbeugung", nachgelegt. Aus dieser sei Covax entstanden. Letztere Initiative setzt sich aktuell für die globale Verteilung des in Rekordzeit entwickelten und experimentellen Corona-Impfstoffs ein.

Im Zeichen der vierten industriellen Revolution brauche es laut Schwab eine digitalere Welt, "die smarter, widerstandsfähiger, inklusiver und nachhaltiger" sei – wobei das "Umweltthema (...) natürlich ganz oben auf der Agenda" stehe.

Um das eigene Wirken möglichst dezentral zu gestalten, betreibt das WEF weltweit insgesamt 14 Forschungszentren zum Thema. Nur die EU ist bislang noch außen vor. Das soll sich jetzt ändern.

"Aus unserer Sicht ist München, in enger Kooperation mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, als Standort für ein Forschungszentrum zur vierten industriellen Revolution sehr geeignet."

Die entsprechenden "Diskussionen mit der Bayerischen Staatskanzlei" seien allesamt "sehr positiv" verlaufen. Der deutsche Wirtschaftswissenschaftler schwärmt:

"München kann die deutsche Antwort auf das Silicon Valley werden (...)."

Wohl nicht zufällig entstand in San Francisco, der Heimat von Google, Facebook und Co., das erste WEF-Forschungszentrum 4.0. Nunmehr ist man auch etwa in Japan, China, Indien, Brasilien, Südafrika und Norwegen mit bis zu 80 Mitarbeitern vertreten. Gemeinsam mit Berlin könnte Bayern, laut dem WEF-Gründer, aber wieder aufholen und "die internationale Führungsrolle (...) Deutschlands zum Thema Zukunft der Mobilität hervorheben".

Dabei geht es laut Schwab um "Wachstum", denn den Chinesen und US-Amerikanern sei es gelungen, schneller wieder aus der Corona-Krise heraus schwarze Zahlen zu schreiben. Und schon stelle sich die Frage, ob "Europa überhaupt noch mithalten kann", wenn es um die Technologien der Zukunft gehe.

Das diesjährige WEF-Treffen der globalen Machtelite sollte nicht in Davos, sondern in Singapur stattfinden. Aufgrund der Pandemie wurde es jedoch abgesagt. Ob man nächstes Jahr nach Davos zurückkehrt, ist noch offen. 

Mehr zum Thema - Transhumanismus: WEF-Gründer Schwab prophezeit "Verschmelzung physischer und digitaler Identität"

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