Deutschland

Coronavirus-Impfung für Kinder ab 12 Jahren: Impfkommission STIKO zeigt sich skeptisch

Am Donnerstag wollen Politiker über eine Impfung gegen das Coronavirus für Kinder ab 12 Jahren beraten. Die erhoffte Empfehlung vonseiten der Ständigen Impfkommission STIKO wird es wohl nicht geben: Das Risiko für die Kinder sei weiterhin "unklar". Wahrscheinlicher ist eine Empfehlung für chronisch kranke Kinder.
Coronavirus-Impfung für Kinder ab 12 Jahren: Impfkommission STIKO zeigt sich skeptischQuelle: www.globallookpress.com © Frank Hoermann/SVEN SIMON

Bis August wollte der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn allen Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren die Möglichkeit geben, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Über die Umsetzung wollen am Donnerstag auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Bundesländer beraten.

Skepsis aber kommt bereits von der Ständigen Impfkommission (STIKO). Derzeit wird wohl eher nicht damit gerechnet, dass dieses Gremium eine allgemeine Impfempfehlung für alle älteren Kinder und Jugendlichen abgeben wird. Das Kommissionsmitglied Rüdiger von Kries sagte am Dienstagabend in der Sendung RBB-Spezial, momentan wisse man kaum etwas über die Nebenwirkungen von Corona-Impfungen bei Kindern:

"Bei unklarem Risiko kann ich zur Zeit noch nicht vorhersehen, dass es eine Impfempfehlung für eine generelle Impfung geben wird."

Gegenüber ntv war Spahn bereits davon überzeugt, dass die STIKO eine Empfehlung aussprechen werde: 

"Im Lichte dieser Empfehlung können die Eltern mit ihren Kindern, den Ärztinnen und Ärzten die konkrete Entscheidung treffen, ob jemand geimpft wird oder nicht." 

Der Hersteller BioNTech/Pfizer hat eine Zulassung seines Präparats für Menschen ab zwölf Jahren bei der europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) beantragt. Die Ständige Impfkommission (STIKO) behält sich aber eigene Klärungen für eine mögliche Impfempfehlung vor.

Das Ziel der Herdenimmunität sei zwar weiterhin vorhanden, erklärte von Kries, der eines der 18 STIKO-Mitglieder und in München Professor für Kinderepidemiologie ist. Aber Herdenimmunität dürfe nicht das primäre Ziel für Impfungen von Kindern sein:

"Kinderimpfungen macht man, damit die Kinder davon profitieren können, damit den Kindern schwere Krankheiten erspart bleiben, ohne dass sie ein Risiko eingehen."

Man könne Herdenimmunität viel besser erreichen, wenn man sich um die 40 Millionen kümmere, die noch nicht geimpft seien. Diese würden zudem sehr viel mehr von den Impfungen profitieren als die Kinder.

Der Berlin-Reinickendorfer Amtsarzt Patrick Larscheid sagte dem RBB dazu:

"Wer zwei und zwei zusammenzählen kann, rechnet damit, dass es keine allgemeine Impfempfehlung von der STIKO für diese Altersgruppe geben wird."

Die derzeitigen Pläne der Regierenden für Massenimpfungen bei Kindern und Jugendlichen würden dadurch zerschlagen. Vielmehr werde es vermutlich eine Indikationsimpfung geben, bei der nur schwerkranke Kinder – je nach individuellem Risiko – geimpft würden.

Eine Teilnahme am Präsenzunterricht will auch Spahn bisher nicht von einer eventuellen Impfung gegen das Coronavirus abhängig machen. 

(rt de/dpa) 

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