Mehr als eine Million Menschen verlor in der Corona-Krise ihren Job
Wie aus einer Anfrage der Partei Die Linke an die Bundesregierung hervorgeht, hat in der Corona-Krise mehr als eine Million Menschen ihre Arbeit verloren, davon waren mehr als die Hälfte Minijobber. Demnach verloren 477.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte ihren Job. Bei den geringfügig beschäftigten Personen verloren 527.000 ihre Arbeit.
Besonders betroffen waren Arbeitskräfte aus dem Bereich der Hotellerie und Gastronomie, in diesem Sektor verloren mehr als 398.000 ihre Minijobs und regulären Jobs. Auch das verarbeitende Gewerbe macht mit 128.000 entlassenen Beschäftigten einen relativ großen Anteil aus. Die meisten der Betroffenen arbeiteten in der Metall- und Elektroindustrie. In der Antwort der Bundesregierung heißt es jedoch, dass die Branchen bereits vor der Corona-Krise durch einen strukturellen Wandel gezeichnet waren. In der Kunst-, Unterhaltungs- und Erholungsbranche waren 78.000 Menschen vom Verlust ihres Minijobs betroffen.
Sabine Zimmermann, die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linken, warf der Bundesregierung in diesem Zusammenhang eine verfehlte Krisenpolitik vor. Die Bundesregierung hat zusammen mit der Bundesagentur für Arbeit den Arbeitsmarkt vor allem durch Kurzarbeitergeld abgesichert. Im April 2020 waren zeitweise etwa 20 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in Kurzarbeit.
Insbesondere Minijobber haben jedoch keinen Anspruch auf Kurzarbeiter- oder Arbeitslosengeld. Zimmermann forderte deshalb, Minijobs in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung umzuwandeln. Der dpa erklärte die Linken-Politikerin:
"Das Instrument der Kurzarbeit ist ein löchriger Schutzschirm."
Der Arbeitsagentur zufolge gab es im März dieses Jahres rund 2,8 Millionen arbeitssuchende Menschen in Deutschland. Das waren etwa 492.000 mehr als im März 2019. Im vergangenen Monat befanden sich rund 197.000 Menschen in Kurzarbeit, etwa eine Million gelten als Langzeitarbeitslose. Berechnet wurde der Effekt des Lockdowns durch einen Vergleich der Arbeitsmarktzahlen seit Beginn der Corona-Krise im März 2020 mit den Zahlen ab März 2019. Ausgewertet wurden die verfügbaren Angaben für März bis September des vorigen Jahres. Für die Monate danach bis Dezember 2020 wurden Schätzungen verwendet.
Vor einem Jahr, am 16.03.2020, hatte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier noch erklärt:
"Wir haben so viele Reserven, dass wir versprechen können, dass wir alles tun, damit kein Arbeitsplatz und kein gesundes Unternehmen wegen Corona schließen muss und verloren geht."
Mehr zum Thema - Fordern und Kürzen trotz Pandemie: Jobcenter sanktionieren wieder strenger
(rt/dpa)
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.