Deutschland

Vier Millionen Dosen Impfstoff für die Tonne? Unübersichtliche Lagerbestände bei Impfzentren

Einen Überblick darüber, wie viele Impfdosen bei den Impfzentren gelagert werden, gibt es nicht. Die Sendungen werden nicht verfolgt. Vier Millionen Dosen sollen ungenutzt herumliegen, während Hausärzte auf neue Impfstoffe warten. Nur rund 80 Prozent des Lagers werde genutzt.
Vier Millionen Dosen Impfstoff für die Tonne? Unübersichtliche Lagerbestände bei ImpfzentrenQuelle: www.globallookpress.com © KH via www.imago-images.de

Am 13. April wurden in Deutschland 530.537 Menschen gegen das Coronavirus geimpft. Diesen Mittwoch soll durch die Hausärzte die Zahl der Impfungen auf mindestens 650.000 steigen. Langfristig ist geplant, dass Hausärzte die Impfzentren ersetzen. Es könnten jedoch noch mehr Impfungen sein, wenn die Impfzentren ihre Lagerbestände abbauen würden. Einmal pro Woche haben die insgesamt 55.000 teilnehmenden Arztpraxen die Möglichkeit, die Impfdosen bei den Apotheken zu bestellen. Die Mengen sind begrenzt. Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) Andreas Gassen kritisiert, dass vorrangig die Impfzentren beliefert würden. 

Der Vorsitzende des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (ZI), Dominik von Stillfried, kritisiert

"In einigen Ländern oder Impfzentren liegen insgesamt fast vier Millionen Dosen ungenutzt herum. Weil es keine Sendungsverfolgung wie bei der Post gibt, weiß niemand, wo der Impfstoff wirklich ist. Bund und Länder müssen Klarheit über den Verbleib schaffen und dann dafür sorgen, dass die Dosen möglichst schnell verimpft werden."

Bis zu vier Millionen ungenutzte Impfdosen könnten in den Impfzentren liegen. Insgesamt 433 Impfzentren gibt es in Deutschland. Pro Woche erhalten diese, nach dem Beschluss im März, 2,25 Millionen Impfdosen. Die gelagerten Impfstoffe sollten auf die Lieferungen angerechnet werden, fordert Stillfried. 

Alle bisher verabreichten Vakzine müssen zweimal verimpft werden. Das Präparat aus den USA von Johnson & Johnson muss nur einmal gespritzt werden, kam aber bislang nicht in der EU zum Einsatz. 

Die Lieferungen verzögern sich. Auch hier soll es, wie bei dem Vakzin AstraZeneca, zu Thrombosefällen gekommen sein, die im Zusammenhang mit dem Impfstoff stehen könnten. Am Mittwoch berichteten Medien, dass die EU die Lieferverträge mit den Vakzinen AstraZeneca und Johnson & Johnson nicht verlängert werden, was prompt von der EU-Kommission dementiert wurde.

Bis Ende Juni sollten zehn Millionen nach Deutschland geliefert werden. Das Impftempo droht, sich erneut zu verlangsamen. Der russische Impfstoff Sputnik V wurde bislang nicht in der EU genehmigt. Einige Länder wie Ungarn jedoch haben, ohne die europäische Zulassung, den Impfstoff bestellt und setzen ihn ein. Das Wissenschaftsmagazin The Lancet hatte dem Impfstoff einen Artikel gewidmet und eine hohe Wirksamkeit gegen eine Coronavirus-Infektion bescheinigt. 

Insgesamt 6,2 Prozent der Gesamtbevölkerung ist vollständig geimpft und hat somit zwei Impfdosen erhalten. Mindestens eine Impfdosis haben 14.058.329 Menschen erhalten. Während in den Hausarztpraxen bislang rund 99 Prozent der Lieferungen auch genutzt würden, nutzten die Impfzentren nur 80 Prozent der Vakzine. Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, bis Ende September dieses Jahres 70 Prozent der "impffähigen Bevölkerung" geimpft zu haben. 

Mehr zum Thema - Immunologe: Müssen uns auch an China und Russland wenden

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.