Deutschland

Metastudie weckt Zweifel an der Zuverlässigkeit von Schnelltests

Bei etwaigen "Lockerungen" der Corona-Maßnahmen in Deutschland sollen Schnelltests die Grundlage für Öffnungen des Einzelhandels und einer Rückkehr zur Normalität bilden. Doch eine Metastudie weckt nun Zweifel an der Zuverlässigkeit von Antigen-Schnelltests.
Metastudie weckt Zweifel an der Zuverlässigkeit von SchnelltestsQuelle: www.globallookpress.com © Sebastian Gabsch

In Deutschland planen mehrere Regionen nun Lockerungen der Corona-Maßnahmen, knüpfen diese jedoch an verpflichtende Antigen-Schnelltests. Doch abgesehen von der Tatsache, dass die Schnelltests hierzulande noch nicht flächendeckend verfügbar sind, kommt es beim massenhaften Einsatz der Schnelltests natürlich auch darauf an, wie zuverlässig diese sind.

In einer Metastudie hat das Cochrane-Institut, das nach eigener Darstellung evidenzbasierte Entscheidungsfindung in Gesundheitsfragen durch Metaanalysen fördern will, untersucht, wie zuverlässig Antigen-Schnelltests sind. Dabei überprüften die Forscher die Tests aber nicht selbst, sondern werteten zahlreiche Arbeiten anderer Wissenschaftler zur Verlässlichkeit der Antigen-Schnelltests aus. 64 Publikationen zur Frage, wie verlässlich die Tests eine Infektion mit dem SARS-CoV-2-Erreger nachweisen, flossen in die Analyse der Forscher mit ein.

Das Ergebnis: Die Schnelltests sind zwar recht gut darin, Infizierte mit Symptomen und einer hohen Viruslast zu erkennen. Den massenhaften Einsatz bei Personen mit einer geringen Viruslast, die keine Symptome zeigten, konnte von der Forschergruppe jedoch nicht abschließend ausgewertet werden. Bisher gebe es keine handfesten Belege für die Wirksamkeit solcher Teststrategien. Die Untersuchungen des Cochrane-Instituts belegen auch, was viele Mediziner bereits vermutet hatten: Die Zuverlässigkeit der Tests hängt stark vom Hersteller ab. Für ungezielte, massenhafte Tests sind sie aber nur bedingt geeignet.

Laut den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation WHO sollten Antigen-Schnelltests mindestens 80 Prozent der SARS-CoV-2-positiven Personen erkennen und mindestens 97 Prozent der Nicht-Infizierten als solche. In der Studie erreichten jedoch nur die besten Produkte die gewünschte Genauigkeit, und in den meisten Fällen funktionierte dies auch nur bei Personen mit Symptomen. Dabei flossen in die Studie überwiegend Testergebnisse ein, bei denen geschultes Personal die Proben von den Patienten nahm. Im Durchschnitt wurden der Studie zufolge nur 72 Prozent der Infizierten korrekt erkannt – für den Fall, dass diese Symptome hatten. Bei Personen mit einer geringen Virenlast ohne Symptome waren es nur 58 Prozent.

Unter der Annahme, dass fünf Prozent der Testpersonen tatsächlich infiziert seien, berechnete die Cochrane-Forschergruppe auch, was dies im Idealfall für die Aussagekraft der Schnelltest bedeutet: Selbst bei Menschen mit Symptomen kann einer von vier Infizierten übersehen werden und der Test führt zu falsch negativen Ergebnissen. In diesem Fall könnten sich die Betroffenen in falscher Sicherheit wiegen und andere Menschen möglicherweise infizieren. Zwischen zehn und sechzehn Prozent der Testpersonen können aber auch falsch-positive Testresultate aufweisen und die betroffenen Personen werden dann unnötig unter Quarantäne gestellt. Wenn der Anteil an tatsächlich infizierten Personen in der Testgruppe noch geringer ist, werden die Testergebnisse sogar noch ungenauer und die Aussagekraft der Tests geringer.

Jac Dinnes von der University of Birmingham, die an der Cochrane-Studie beteiligt war, erklärte, es sei deshalb wichtig, den Menschen klarzumachen, dass das negative Ergebnis eines Schnelltests falsch sein könne und sie möglicherweise dennoch den SARS-CoV-2-Erreger in sich tragen. Ein negativer Schnelltest liefere keine Garantie dafür, dass ein Mensch auch tatsächlich virusfrei sei. Die Antigen-Schnelltests seien zwar ungenauer als PCR-Tests, aber dennoch können sie eine Option sein für Fälle, in denen kurzfristig ein Testergebnis benötigt werde oder ein PCR-Test keine Option sei.

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