Brandgefahr und kaum zu löschen: Stadt verbietet Elektro-Autos in Tiefgarage

Aufgrund der schwerwiegenden Brandgefahr erteilte Kulmbach in Oberfranken als erste Stadt in Deutschland ein Parkverbot für Elektro- und Hybridautos in einer Tiefgarage. Obwohl E-Autos nicht grundsätzlich als brandgefährdeter gegenüber Verbrennungsmotoren sind, sei aber das Löschen eines Feuer viel komplizierter.

Aufgrund der schwerwiegenden Brandgefahr erteilte Kulmbach in Oberfranken als erste Stadt in Deutschland ein Parkverbot für Elektro- und Hybridautos in einer Tiefgarage. Hintergrund ist ein hier vor Monaten abgebranntes Fahrzeug, wofür Hunderttausende von Euro zur Sanierung aufgebracht werden mussten. Zwar war das gar kein E-Auto, sondern ein Benziner. Wegen den noch schwerer zu löschenden E-Auto-Batterien beschloss die Stadt allerdings gleich, auf Nummer sicher zu gehen.

"Wir bekamen den Hinweis der Feuerwehr, dass das Löschen, wenn ein Elektroauto brennt und der Akku Feuer fängt, unter Umständen mehrere Tage dauert und dann auch die Sicherheit und die Standfestigkeit dieser Tiefgarage nicht mehr gewährleistet sind", sagt der Oberbürgermeister von Kulmbach Ingo Lehmann, der das Verbot in die Wege geleitet hat. Auch wenn Batterie- und Unfallexperten E-Autos nicht als brandgefährdeter als Verbrennungsmotore einstufen, sind die zu erwartenden Folgen eines Brandes bei Elektro- und Hybridautos weitaus gravierender.

Denn deren Lithium-Ionen-Akkus müssen gekühlt werden, was herkömmliche Löschfahrzeuge gar nicht bewältigen können. Deshalb werden sie auch in spezielle Wassercontainer getaucht. "Die haben da so eine Plane, die in diesen Container reingelegt wird und natürlich muss man dann warten bis das Fahrzeug abgelöscht ist", erläutert Stadtbrandinspektor Heinrich Poperl. Da andere, effektivere Lösungen bisher von der Industrie nicht angeboten werden, um die wasserdichten Batterien vor Ort schnell und sicher zu löschen, könnten bald weitere Städte dem Beispiel Kulmbachs folgen.

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