Deutschland

E-Auto geht bei Unfall in Flammen auf – Feuerwehr beklagt mangelnde Schulung für Brände dieser Art

Nach einem tödlichen Unfall in Brandenburg, bei dem ein E-Auto nach dem Aufprall in Brand geriet, gibt es erneut Diskussionen über die Gefahren, die von Stromern ausgehen. Zudem beklagte die örtliche Feuerwehr mangelnde Schulung im Umgang mit in Flammen stehenden E-Autos.
E-Auto geht bei Unfall in Flammen auf – Feuerwehr beklagt mangelnde Schulung für Brände dieser ArtQuelle: www.globallookpress.com © Julian Stähle / dpa-Zentralbild

Eine 19-jährige Frau war auf einer Landstraße in Groß Kreutz bei Potsdam aus noch ungeklärter Ursache mit ihrem Auto von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Ihr Wagen – ein Audi E-Tron – fing daraufhin Feuer und ging komplett in Flammen auf. Wie der rbb berichtet, soll die junge Frau bereits tot gewesen sein, als die Feuerwehr eingetroffen war. Die Helfer und Einsatzkräfte am Unfallort konnten demnach die Türen des Stromers nicht öffnen. Sie mussten von dem brennenden Wagen ablassen.

Als klar gewesen sei, dass es sich um ein E-Auto handele, musste dann zunächst Material nachgeordert werden, sagte Kristian Titsch, Gemeindewehrführer in der Gemeinde Groß Kreutz, dem rbb. Es wurden aus Ludwigsfelde ein Container und aus Potsdam ein Feuerwehrkran angefordert, um das Wrack kontrolliert ausbrennen zu lassen.

Das Unfallauto musste in den Container verfrachtet werden, der dann geflutet und 24 Stunden überwacht wird, ob sich die Batterie weiter thermisch zersetzt", erklärte Titsch.  

Der Mann, der seit über 30 Jahren bei der Feuerwehr ist, sagte dem Sender, er sei selbst überrascht gewesen, dass ein Auto so stark brennen könne, in dem keine brennbaren Flüssigkeiten seien. Da müsse ja so eine Energie in der Batterie sein, dass dort die Innenverkleidung brennt. Auch das Aluminium der Türen sei komplett geschmolzen gewesen. Insgesamt 30 Feuerwehrmänner waren im Einsatz.

Jener Unfall entfachte erneut die Diskussion darüber, ob Stromer tatsächlich gefährlicher seien als konventionelle Autos. Dabei wird vor allem mit dem Finger auf die Probleme beim Löschen von Bränden gezeigt. Erst vor einigen Monaten sorgte ein Fall aus Österreich für ähnliche Diskussionen. Auch hier stand ein Elektrowagen nur Sekunden nach dem Aufprall komplett in Flammen. Zudem hatte der Besitzer anschließend Probleme mit der Entsorgung der 600 Kilogramm schweren Lithium-Ionen-Batterie aus seinem ausgebrannten Tesla.

Jedes Auto könne in Brand geraten, sagt Jörg Kirst vom ADAC Berlin-Brandenburg gegenüber RT Deutsch. Dafür gebe es unterschiedliche Gründe. Im Grunde genommen seien E-Autos genauso sicher wie jene mit Verbrennungsmotor. Die Brandgefahr sei sogar bei Benzin- oder Erdgasfahrzeugenen größer, so der Technikexperte weiter.

Das Problem mit einer Batterie sei derweil, dass sie sehr unzugänglich sei und eine große Hitze verursachen könne, die schwer gelöscht werden könne – man könne sie nur kühlen.

Der Chef der freiwilligen Feuerwehr in der Gemeinde Groß Kreutz machte auf mangelnde Erfahrung der örtlichen Feuerwehr für Brände von Elektroautos aufmerksam. Er verwies darauf, dass dies der erste Fall eines abgebrannten E-Autos in Potsdam-Mittelmark gewesen sei. Zugleich forderte er mehr Schulungen. 

Man müsse sich erst informieren, um was für Modelle es sich handelt, welche Kabel und Batterien verbaut sind", betonte Titsch.  

Die Elektromobilität werde immens gefördert und mit dem Bau des Tesla-Werks in Grünheide würden deutlich mehr E-Autos nach Brandenburg kommen, ergänzte Titsch. Die Politik müsse da reagieren und die Kommunen unterstützen.

Auch die Autohersteller sind gefragt. Die AARU Verkehrsunfallforschung (Audi Accident Research Unit) stehe dazu mit den zuständigen Experten und Ermittlern im Dialog und habe umfassende Unterstützung bei der Analyse angeboten, teilte ein Pressesprecher des Autoherstellers gegenüber RT Deutsch mit.

Der ADAC-Experte rief die Verbraucher dazu auf, keine Angst vor einem E-Auto zu haben. Man müsse Vertrauen herstellen.

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