Deutschland

Für schnelleres Aufmachen der Einrichtungen: Giffey schlägt Corona-Ampel für Kitas vor

In den Kindertageseinrichtungen gilt wegen des Lockdowns derzeit nur eine Notbetreuung. Viele Knirpse gehen schon seit Wochen nicht mehr in die Kita. Um die Öffnung der Einrichtungen zügiger zu gestalten, schlägt Bundesfamilienministerin Franziska Giffey ein Ampel-Modell vor.
Für schnelleres Aufmachen der Einrichtungen: Giffey schlägt Corona-Ampel für Kitas vorQuelle: AFP © Christof Stache

Die fortdauernde Schließung von Kitas und Schulen stößt zunehmend auf Kritik. Erst jüngst hatte der Generalsekretär der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin, Hans-Iko Huppertz, davor gewarnt, dass "eine ganze Generation von Schülern" ein Leben lang Nachteile erfahren werde. Er verwies dabei auf Einbußen beim späteren Einkommensniveau sowie "psychosoziale und motorische Defizite", die sich derzeit aufbauten.

Immer häufiger werden von der Regierung Konzepte für eine Wiederöffnung der wegen des Coronavirus geschlossenen Einrichtungen nach dem 14. Februar gefordert. Vor allem das Thema der Kitaöffnung rückt immer mehr in den Vordergrund. Nun machte die Bundesfamilienministerin Franziska Giffey einen Vorschlag. Die SPD-Politikerin brachte eine Corona-Ampel für Kitas ins Spiel.

Gegenüber Bild am Sonntag betonte die Ministerin, dass es nach dem 14. Februar "echte Öffnungsperspektiven bei Kitas und Schulen" geben müsse

"Unser Vorschlag ist eine Kita-Ampel, bei der erst mal die Situation in den einzelnen Kitas den Ausschlag gibt."

Somit "könnten wir einen Großteil der Kitas wieder öffnen und gleichzeitig sehr verantwortungsvoll und gezielt anhand des Infektionsgeschehens in den einzelnen Kitas reagieren", so Giffey weiter.

Drei Kriterien sollen dabei entscheidend sein: die Anzahl der festgestellten Corona-Fälle, die Anzahl der Kinder in Quarantäne und die Anzahl der Erzieher in Quarantäne. Wie genau das aussehen soll, stellt sich die Ministerin so vor:

"Ist niemand infiziert und weniger als zehn Prozent der Kinder und des Personals in Quarantäne, steht die Ampel auf Grün."

Dann könne eine Kita den Regelbetrieb wieder aufnehmen. Auf Gelb schalte sich die Ampel laut Giffey, "wenn eine Person infiziert und eine Kindergartengruppe oder maximal ein Viertel des Personals in Quarantäne sind". In diesem Fall gebe es einen eingeschränkten Regelbetrieb, etwa für weniger Stunden. Die rote Stufe werde erreicht, wenn zwei Personen mit Corona-Befund registriert sind und mehr als 25 Prozent des Personals oder mehr als eine Kindergruppe in Quarantäne sind. Dann werde die Einrichtung geschlossen und nur eine Notbetreuung angeboten.

Die Ampel soll jedoch unter Auflagen zum Einsatz kommen. Nicht gelten soll sie laut Giffey in Gebieten mit mehr als 200 neuen Corona-Fällen binnen einer Woche auf 100.000 Einwohner, oder wenn sich eine Corona-Mutation aggressiv ausbreitet. Dann könne es in allen Kitas nur eine Notbetreuung geben. Ihren Plan will die Bundesministerin in der kommenden Woche mit den Länderkollegen beraten.

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach das Thema am Samstag in ihrem Podcast an. So sagte die CDU-Politikerin:

"Wir setzen alles daran, Kitas und Schulen als erstes wieder öffnen zu können, um den Kindern ein Stück ihres gewohnten Alltags wiederzugeben und um Familien zu entlasten."

Merkel warnte zugleich vor übereilten Schritten und warb um Geduld: Zwar gingen die täglich neu registrierten Fälle zurück – gleichzeitig gebe es aber eine sehr reale Gefahr durch die hochansteckenden Virusmutationen.

"Deshalb müssen wir auf unserem Weg durch die nächsten Wochen vorsichtig und behutsam handeln."

Es sei ein gewaltiger Kraftakt für Eltern, Kita- und Grundschulkinder zu Hause zu betreuen und zu unterrichten, so Merkel. Sie ergänzte: 

"In der Bundesregierung sind wir uns sehr bewusst, wie hart der Alltag für viele Eltern und Kinder zurzeit ist. Das unterschätzt niemand von uns."

Es sei "bitter", dass Kinder und Jugendliche derzeit auf vieles verzichten müssen, was in dieser Lebensphase sonst so wichtig ist und Freude macht: Freunde treffen, Hobbys nachgehen, feiern oder einfach nur unbeschwert in den Tag hineinleben.

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