Nord Stream 2 prüft Weiterbau - Genehmigung aus Deutschland und Dänemark erhalten
Die Nord Stream 2 AG will im ersten Halbjahr 2021 die wesentlichsten Bauarbeiten an einer von zwei Rohren der Ostsee-Pipeline abschließen. Dies soll laut dem Nachrichtenunternehmen Bloomberg unabhängig von den US-Sanktionen erfolgen, durch die eine Fertigstellung seit über einem Jahr bedroht wurde. Der Rohrabschnitt könnte bereits im Juni weitgehend fertiggestellt sein. Wann genau die Arbeiten wieder aufgenommen werden, ist bisher nicht klar. Ein Sprecher der Nord Stream 2 AG betonte, dass man vorerst die technische Ausrüstung prüfen werde:
"Wir haben von der Dänischen Energie-Agentur die Genehmigung, ab Freitag mit den Arbeiten zu beginnen. Das heißt aber nicht, dass wir am Freitag auch die Verlegung von Rohren wieder aufnehmen."
Darüber hinaus genehmigte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie den sofortigen Weiterbau der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 in deutschen Gewässern. Das geht aus einer Mitteilung der Behörde vom Freitag hervor. Die bisherige Genehmigung hätte die Arbeiten normalerweise erst wieder ab Ende Mai zugelassen. Ein Widerspruch – etwa von Umweltverbänden – könnte den sofortigen Weiterbau in der deutschen "Ausschließlichen Wirtschaftszone" allerdings noch stoppen, da er aufschiebende Wirkung hätte.
Der Bau der 1.230 Kilometer langen Gasleitung, durch die Russlands Erdgas nach Deutschland geliefert werden soll, wurde nach den US-Sanktionen im Dezember 2019 eingestellt. Die USA behaupten, das Projekt, dessen Hauptinvestor der russische Energiekonzern Gazprom ist, würde Moskau zu großen Einfluss auf Europa verschaffen.
Nach Angaben von Gazprom sind 94 Prozent der umstrittenen Pipeline fertiggestellt. Damit liegen mehr als 2.300 Kilometer Rohre des Doppelstrangs im Meeresboden der Ostsee. Es fehlen noch etwa 150 Kilometer, also 75 Kilometer je Strang, davon etwa 120 Kilometer in dänischen und etwa 30 Kilometer in deutschen Gewässern.
Um diese rund 30 Kilometer südlich der dänischen Insel Bornholm geht es bei der nun erteilten Genehmigung des zuständigen Bundesamtes. Die verbleibende Strecke verlaufe zwar durch den Randbereich eines Vogelschutzgebietes, hieß es. Das habe aufgrund der Wassertiefe allerdings "eher geringe Bedeutung für bestimmte Rastvogelarten". Außerdem handele es sich teilweise ohnehin um ein häufig befahrenes Seegebiet. Dennoch schreibt das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie zum Schutz der Seevögel für den Zeitraum von Januar bis Mai maximale Bauphasen von 30 Tagen mit 14-tägigen Pausen vor.
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(rt/dpa)
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