Deutschland

Nur Notbetreuung oder doch nicht? – Berliner Kindergärten ohne klare Regeln

Nur Notbetreuung während des Lockdowns oder doch nicht? Für Berliner Kitas gibt es derzeit keine "Liste systemrelevanter Berufe". Die Eltern sollen direkt mit der Einrichtung ihren Bedarf regeln. Deshalb sollen trotz Lockdown viele Kinder weiterhin betreut werden.
Nur Notbetreuung oder doch nicht? – Berliner Kindergärten ohne klare RegelnQuelle: www.globallookpress.com © Michael Schick/www.imago-images.de

In den Berliner Kindergärten werden derzeit nach Angaben der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie rund 30 Prozent der Kinder betreut. Das seien viel mehr als während des Lockdowns im vergangenen Frühjahr, kritisieren die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sowie der Verband der Kleinen und Mittelgroßen Kitaträger. Sie fordern von der Landesregierung ganz klare Regeln, wer sein Kind zu Hause betreuen muss.

Die Berliner Kitas sind derzeit wegen des bundesweiten Lockdowns eigentlich nicht im Regelbetrieb. Dies gilt seit dem 16. Dezember und soll vorläufig bis einschließlich 31. Januar anhalten. Laut Informationen der Stadt an die betroffenen Eltern oder nach Angaben auf der offiziellen Seite der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie bedeutet dies, dass man "lediglich in außerordentlich dringlichen Fällen" das Betreuungsangebot für die Kleinsten in einem Kindergarten in Anspruch nehmen soll. In einem Brief der zuständigen Senatsverwaltung an alle Träger von Tageseinrichtungen heißt es dazu: 

"Grundsätzlich kann es sich hierbei um berufliche und private Gründe, einen drohenden Verdienstausfall, um einen Bedarf an einem einzelnen Tag oder um einen laufenden bzw. regelmäßigen Bedarf handeln."

Die Familien werden gleichzeitig aufgefordert, in dieser Zeit ihre Kinder "möglichst" zu Hause zu betreuen. 

Ob und warum die Eltern Betreuungsbedarf haben, müssten sie lediglich gegenüber der Leitung der Tagesstätte ihres Kindes darlegen. Und im Gegensatz zum Lockdown im vergangenen Frühling gibt es in der Hauptstadt derzeit für den Kitabereich "keine Liste systemrelevanter Berufe". Genau diese fehlenden klaren Regeln führen offenbar dazu, dass trotz Lockdown und angestrebter Reduzierung von Kontakten auf ein Minimum dennoch viele Kinder in den Tagesstätten betreut werden.

So sagte der Geschäftsführer des Verbandes der Kleinen und Mittelgroßen Kitaträger, Lars Békési, in einem Interview mit dem Radiosender Radio Eins

"Es gibt Kitas in Berlin, da sind 40 Prozent der Kinder da. Aber wir haben auch welche, da ist quasi Regelbetrieb, weil 90 Prozent der Kinder betreut werden."

Er beklagte, dass jede Einrichtung die Frage der Notbetreuung selbst regeln soll. "Erzieherinnen und Erzieher sind keine Türsteher, die sagen: Du darfst rein oder du darfst nicht", erklärte Békési. Zudem würde der Appell der Politiker an die Eltern, die Kinder möglichst zu Hause zu betreuen, nicht ausreichen. Demnach wünsche man sich vom Senat klare Vorgaben und "eine langfristige Strategie bis Ostern".

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