Deutschland

Kein Lockdown-Boykott wegen Instrumentalisierung durch rechte Szene

Der Lockdown wurde vorerst bis Ende Januar verlängert. Wann genau die Geschäfte wieder aufmachen dürfen, ist unklar. Ein Betreiber mehrerer Sportläden wollte trotzdem seine Shops öffnen – wegen der immensen Verluste. Doch im letzten Moment hat er sich umentschieden.

Seit dem 16. Dezember gilt eine Schließung von weiten Teilen des Handels – mit Ausnahme etwa der Lebensmittelgeschäfte. Die Corona-Einschränkungen wurden vor wenigen Tagen vorerst bis Ende Januar verlängert. Wann genau die Geschäfte wieder aufmachen dürfen, bleibt weiterhin völlig unklar. Erst jüngst kritisierte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands HDE, Stefan Genth, dass derzeit nicht eindeutig geklärt sei, "bei welchen Corona-Zahlen und Inzidenzwerten mit einer Lockerung für den Einzelhandel gerechnet werden kann".

Udo Siebzehnrübl, Betreiber von fünf Sportläden in Oberbayern, wollte nicht mehr warten. Trotz des Corona-Lockdowns wollte er seine Intersport-Geschäfte öffnen – wegen der immensen Verluste.

"Es ist momentan kein Hilfspaket, keine Überbrückungshilfe, keine Beteiligung an der Abschleuseware, keine Beteiligung an den Fixkosten und so weiter zu erwarten. Und das ist diese Ungerechtigkeit. Wir kämpfen alle um unsere Existenz", sagt Siebzehnrübl.  

Der gesamte Einzelhandel drohe zu kollabieren, so der Unternehmer weiter. Ihm drohen, seine Rücklagen auszugehen. Er beschäftigt über Hundert Mitarbeiter. Auch der Handelsverband verwies neulich darauf, dass bei vielen Unternehmern nach einem zweimaligen Lockdown das Eigenkapital verzehrt ist. Ohne ausreichende wirtschaftliche Unterstützung würden um die 50.000 Geschäfte mit mehr als 250.000 Arbeitsplätzen vor dem Aus stehen. 

Siebzehnrübl wollte nicht mehr warten und plante am 11. Januar seine Läden dennoch aufzumachen, um sich damit zumindest selbst zu helfen. Doch im letzten Moment hat er sich umentschieden. Durch den medialen Hype um die Aktion unter dem Motto "Wir machen auf" wurde jedoch auch die Aufmerksamkeit jener Gruppierungen geweckt, mit denen Siebzehnrübl sich nicht gleichstellen will. Wegen politischer Instrumentalisierung der Initiative seitens der rechten Szene will er sich am Lockdown-Boykott nicht beteiligen.

"Es hat sich was gebildet, wo ich als kleiner Sportartikelhändler und als Nicht-Medienprofi eigentlich komplett überrollt worden bin. Leute aus einer Szene haben sich hinter meinem Tun und Handeln gestellt, und finden das für gut. Da muss ich ganz ehrlich sagen, da mache ich Schaden für Intersport, vielleicht auch für mich, aber auch für alle anderen Händler, die so denken wie ich", begründete er seinen Entschluss.

Zu seiner Aussage, dass nur mit genug Widerstand die Politik anfängt zu denken und zu handeln, steht er allerdings immer noch. Um eine Pleitewelle zu verhindern, forderte er eindringlich von der Politik eine schnelle Wiedereröffnung aller Geschäfte.

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