Deutschland

"Einfach mal alles runterfahren" – Söder fordert kompletten Lockdown

Die Lage ist dramatisch. Das erklärte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder am Mittwochabend im Fernsehen. Alle zweieinhalb Minuten sterbe ein Mensch "an Corona". Die einzige aus seiner Sicht zu ziehende Konsequenz: "Einfach mal alles runterfahren".
"Einfach mal alles runterfahren" – Söder fordert kompletten LockdownQuelle: AFP © Peter Kneffel / POOL / AFP

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat sich für einen "kompletten Lockdown" von Weihnachten bis zum 10. Januar 2021 ausgesprochen. In der ZDF-Sendung Markus Lanz sagte Söder am Mittwochabend:

"Einfach mal alles runterfahren – von den Geschäften bis hin zu den Betriebsferien in vielen Unternehmen. Wenn alle mitmachen, wäre das super. Dann hätten wir knapp drei Wochen, in denen wir einfach Kontakte reduzieren können. Eine bessere Zeit als diese Zeit zwischen Weihnachten und 10. Januar wird man im ganzen Jahr nicht mehr finden."

Söder zeigte sich zuversichtlich, dass es vor Weihnachten noch zu einer Runde zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten der Bundesländer kommen wird. Dies werde wegen der Termine der Kanzlerin beim EU-Gipfel aber frühestens am Wochenende oder Anfang nächster Woche der Fall sein können.

Zuvor hatte Lanz an Söder die Frage gerichtet, woran es denn liege, dass ausgerechnet in seinem Bundesland die Zahl der Befunde so hoch sei. Der Moderator kritisierte den Ministerpräsidenten, der in Teilen der Medien als möglicher Kanzlerkandidat der Union gehandelt wird, für seine martialische Sprache und einen Alarmismus, der nur Angst verbreite.

Söder verteidigte sich, der Begriff "Katastrophenfall" treffe die Dramatik der Situation. "Corona" sei nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums die dritthäufigste Todesursache in diesem Jahr:

"Wenn man die heutige Todeszahl nimmt, dann ist da alle paar Minuten, ich glaube sogar alle zweieinhalb Minuten, stirbt  ein Mensch an Corona. Das sind dramatische Themen, wissen Sie. Ich höre immer wieder, man müsse Todesfälle hinnehmen, und: 'Das sind ja vorwiegend ältere Menschen.' Mich empört und schockiert das wirklich."

Auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Karl Lauterbach forderte in drastischen Worten schnellstmöglich einen harten Lockdown. Wer sich in den nächsten Tagen infiziere, sterbe statistisch gesehen zu Weihnachten, schrieb Lauterbach auf Twitter.

Katja Kipping, Ko-Vorsitzende von Die Linke, gibt unterdessen den "Querdenkern" eine Mitverantwortung für die steigenden Zahlen der positiven Tests und den bevorstehenden Lockdown. Auf Twitter schrieb Kipping am Mittwoch:

"Wenn der Lockdown verschärft oder verlängert werden muss, liegt das auch an Querdenken. Sie sind schuld am Anstieg der Infektionszahlen, denn mit ihrem Aufruf zur Rücksichtslosigkeit reißen sie ein, was Millionen im Alltag mit Rücksicht erarbeiten."

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