"Weltraumbahnhof" in Rostock-Laage laut Deutschem Zentrum für Luft- und Raumfahrt möglich
Deutschland scheint sich fit für das Weltall zu machen: Nachdem die Bundeswehr ein Weltraumoperationszentrum in Dienst stellen will, stellte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) nun eine Studie im Landtag in Schwerin vor, der zufolge der Flughafen Laage bei Rostock als Weltraumbahnhof geeignet wäre. Laage könnte als Basis für "fliegende Startrampen" dienen.
Allerdings sollen bei Rostock in Zukunft keine Raketen ins All geschossen werden, und Laage soll auch kein zweites Cape Canaveral werden, teilte Verkehrsstaatssekretärin Ina-Maria Ulbrich (SPD) mit. Das DLR spricht sich in seiner Studie für eine andere Idee aus: Vom Flughafen könnten Trägerflugzeuge wie zum Beispiel vom US-Unternehmen Virgin Orbit abheben. Bei sogenannten "horizontalen Starts" hängt beispielsweise unter den Tragflächen oder am Rumpf eines Fliegers wie der Boeing 747 die eigentliche Rakete mit einem Satelliten an Bord. Sobald der Flieger eine Höhe von zehn Kilometern erreicht, wird die Rakete ausgeklinkt und startet erst dann ins All.
Diese "Air-Launches" sind auch sinnvoller als direkte Raketenstarts, denn meist befinden sich die dazu genutzten Weltraumbahnhöfe in südlicheren Gefilden als Norddeutschland. Idealerweise liegen sie meist in Äquatornähe, denn für Starts auf äquatornahe Orbitale müssen sie weniger beschleunigen, da sie durch die Erdrotation schon eine maximal hohe Grundgeschwindigkeit mitbringen.
Der größte Flughafen Mecklenburg-Vorpommerns kriselt schon länger: Zuerst gingen mehrere Airlines, die von Rostock-Laage aus starteten, pleite. Dann traf die Corona-Krise den Flughafen. Seitdem plant die Geschäftsführung das Konzept eines Raumfahrt-Flughafens. Wie Sven Kaltenhäuser vom DLR erklärte, bringe Rostock-Laage passenderweise die Grundvoraussetzungen für einen Weltraumflughafen mit: Das Gebiet verfüge über eine passende Infrastruktur und bereits erschlossene Flächen, die für einen Ausbau als "Space-Port" infrage kämen.
Rostock-Laage sei auch ideal, da die Umgebung dünn besiedelt ist. Auch die Start- und Landebahn sei mit fast 3.300 Metern Länge ausreichend für große und schwere Flugzeuge, und der Luftraum über der Ostsee ist längst nicht so voll wie in Süddeutschland. Außerdem habe Laage aufgrund eines Fliegerhorsts der Luftwaffe vor Ort ohnehin bereits die Freigabe für "Experimentalflüge". Die DLR-Experten bescheinigen dem Flughafen großes Potenzial für das Geschäft in der Raumfahrt. Die Nachfrage nach Startplätzen für Satelliten und kleineren Raumfahrzeugen steige rasant, vor allem bei privaten Unternehmen. Dadurch ergeben sich "enorme Marktchancen":
Es gibt da lange Wartelisten. Ein großer Teil der Technik in der Raumfahrt ist bereits "made in Germany". Gestartet aber wird bisher woanders – in Kasachstan, Russland, den USA und in Französisch-Guyana.
Auch als Landeplatz für bemannte Raumflugzeuge komme Mecklenburg-Vorpommern nun infrage. Bereits in etwa zwei bis drei Jahren könnte Rostock-Laage dem DLR zufolge Deutschlands "Tor zum Weltraum" sein. Die DLR-Experten empfehlen, einen ersten Start bis 2023 vorzubereiten und internationale Partner für den Weltraumbahnhof zu suchen:
Aus unserer Sicht könnten die ersten Raumflüge aus Mecklenburg-Vorpommern 2023 starten.
Das Land sagte bereits seine Unterstützung für den Flughafen zu, denn davon könne die gesamte Forschungs- und Technikindustrie im Bundesland profitieren. Allerdings bedarf es noch bundesrechtlicher Rahmenbedingungen, bevor Weltraumflüge vom deutschen Boden aus möglich sind, teilte das Verkehrsministerium mit. Die Eigentümer des Flughafens, zu denen die Hansestadt Rostock mit einer Mehrheit gehört, reagierten jedoch eher weniger begeistert von der Idee. Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen teilte der Ostsee-Zeitung lediglich mit, dass ihm "die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie bisher nicht bekannt waren".
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