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"Politisch motivierte Zahlen": Kubicki kritisiert RKI scharf

Schon länger gibt Kritik an den Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) und den Empfehlungen, die dieses daraus ableitet. Nun bezeichnete FDP-Vize Wolfgang Kubicki die RKI-Zahlen als eher "politisch motiviert" denn wissenschaftlich fundiert.
"Politisch motivierte Zahlen": Kubicki kritisiert RKI scharfQuelle: Reuters © / Christian Mang

Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki hat das Robert Koch-Institut und seinen Präsidenten Lothar Wieler wegen der regelmäßig verbreiteten Corona-Zahlen scharf kritisiert. Diese "vermitteln eher den Eindruck, politisch motivierte Zahlen zu sein als wissenschaftlich fundiert", sagte Kubicki am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa in Berlin.

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Er wies insbesondere auf die Reproduktionszahl hin, die nach RKI-Angaben bundesweit von 0,9 auf 1,0 gestiegen ist. Während Ministerpräsident Markus Söder für Bayern, das Land mit den meisten Infektionen, einen R-Wert von 0,57 verkünde, melde das RKI bundesweit einen Wert von 1, sagte Kubicki:

Woher dieser Wert bei sinkenden Infektionsraten kommen soll, erschließt sich nicht einmal mehr den Wohlmeinendsten.

Dass Wieler auf einen Methodenwechsel bei der Berechnung des Wertes und nunmehr auf seine abnehmende relative Bedeutung hinweise, sei erstaunlich. Kubicki weiter:

Es trägt nicht dazu bei, die täglichen Wasserstandsmeldungen des Instituts noch für seriös zu halten.

Hinzu komme, dass die vom Helmholtz-Zentrum und der TU Ilmenau ermittelten Werte deutlich von den Schätzungen des RKI abwichen, so Kubicki, der auch Vizepräsident des Bundestags ist:

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Der R-Wert des RKI steigt ausgerechnet zur Konferenz der Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten, bei der vor weiteren Lockerungen gewarnt werden soll.

Die Reproduktionszahl gibt das Verhältnis von in zwei aufeinander folgenden Zeitintervallen neu registrierten (testpositiven bzw. mutmaßlich testpositiven) Corona-Fällen an. Die Falldefinition des RKI (Stand 24.03.2020) umfasst nicht nur Testpositive, sondern auch deren Kontaktpersonen. Diese Rate liegt nun bei 1,0 – damit gibt es keine Veränderungen in der Entwicklung der neu registrierten Corona-Fälle.

Die Größe ist ein wichtiger Faktor bei den Beratungen von Bund und Ländern über weitere Lockerungen der coronabedingten Beschränkungen.

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rt/dpa

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