Kita verhängt Kostüm-Verbot: Keine "Indianer", "Scheichs" und "Prinzessinnen" mehr
Eine Hamburger Kita hat den Kindern (über deren Eltern) verboten, seit jeher "klassische" Kostüme anzuziehen wie "Indianer" oder "Scheich", wie die Hamburger Morgenpost berichtete. Die Zeitung zitiert aus dem Schreiben der Kita an die Eltern:
Ich möchte Sie bitten, gemeinsam mit Ihren Kindern bei der Auswahl des Kostüms darauf zu achten, dass durch selbiges keine Stereotype bedient werden… Wir achten im Kitaalltag sehr auf eine kultursensible, diskriminierungsfreie und vorurteilsbewusste Erziehung."
Die Kita begründet die Entscheidung unter anderem mit der Behauptung, "Indianer" habe es nie gegeben. Die Stämme, die unter diesem Wort zusammengefasst werden, seien viel zu "divers". In einem vom Familienministerium geförderten Artikel werden traditionelle Elemente des "Indianer"-Kostüms wie Federschmuck und Gesichtsbemalung als "respektlos" bezeichnet.
Die Kita rät auch von anderen eingebürgerten Kostümen wie "Pirat" für Junge oder "Prinzessin" für Mädchen ab. Man solle doch stattdessen die Kinder in Kostümen verkleiden, die nicht "geschlechtsstereotyp" – wie etwa als Fabelwesen oder Tier. Das sei eine "diskriminierungssensible Alternative".
Gegenüber der Bild-Zeitung kritisierte die CDU-Abgeordnete Sylvia Pantel die Entscheidung der Kita:
Wer solche Vorschriften erlässt, hat offensichtlich den Sinn von Karneval nicht verstanden. In diesem Kindergarten geht es nicht mehr um Frohsinn, Leichtigkeit, Spiel und Kreativität, es geht nicht mehr um das Individuum oder um den eigenen Willen und Phantasie."
Die gesamte Broschüre "Fasching vorurteilsbewusst feiern!", auf die sich die Hamburger Kita bezog, kann im Internet gelesen werden. Dort wird den Kindern nahegelegt, andere "Geschlechterrollen" auszuprobieren:
Dabei könnte gerade Fasching so viele Möglichkeiten bieten, sich in verschiedenen Aspekten der Persönlichkeit auszuprobieren! Das ist gut für Kinder, die sich in der ihnen zugeschriebenen Geschlechterrolle unwohl fühlen, und eröffnet auch allen anderen Spielräume."
Weiter empfiehlt die Broschüre Ergänzungen zu traditionellen Kostümen:
Warum dem Superhelden-Kostüm nicht einen Glitzerumhang basteln? Und zur Fee passen Pfeil und Bogen eigentlich ganz gut… Geht es beim sogenannten 'Indianer'-Kostüm um die Vorstellungen von Wild-Sein oder der Freundschaft zu Tieren? Warum nicht stattdessen einen 'Wald-Elf' erfinden.
Anmerkung der Redaktion: In einer Stellungnahme verwies das Unternehmen am Mittwoch darauf, dass es sich jedoch keinesfalls um ein Verbot, sondern um eine Bitte gehandelt habe, da es sich in mehrjährigen Projekten unter anderem "vorurteilsbewusster Pädagogik“ gewidmet habe und die Eltern selbst Verkleidungen als einen wichtigen Aspekt erachten:
Das Projekt erkennt an, dass man Stereotype braucht, um die Komplexität der Welt zu reduzieren, es soll aber sensibilisieren für Stereotype, die für die Betroffenen schmerzhaft, zum Teil sogar entwürdigend sein können. Einen solch sensiblen Umgang mit Stereotypen erwarten wir von allen unseren Kitas; wie sie das an Fasching einbeziehen, ist aber doch sehr unterschiedlich und bleibt den einzelnen Kitas überlassen.
Verkleidungen an Karneval basieren auf Stereotypen und das gehört zum Feiern dazu. Außerdem ist es wichtig zu unterscheiden, wie Kinder und wie Erwachsene Fasching feiern: bei dem öffentlich in den Medien sichtbaren Karneval geht es oft um Kritik an Politikern oder anderen öffentlichen Personen und meist geht es dabei ziemlich derb zu. Für Kinder ist Fasching aber eine Gelegenheit, sich in jemanden zu verwandeln, den sie als Held sehen und der sie selbst gerne sein möchten. Über die von der Kita gewählten Beispiele ‚problematischer‘ Kostüme kann man deshalb durchaus streiten.
In der Kita Eulenstraße haben Eltern sich deshalb für den sensiblen Umgang mit dem Verkleiden an Fasching bei den Leitungen ausdrücklich bedankt.
Und natürlich wären Kinder, die doch als Indianer oder Scheichs verkleidet zum Fasching gekommen wären, genauso willkommen gewesen.
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