Gesellschaft

Nach Gewaltverbrechen an ukrainischem Basketballer: Drei weitere Jugendliche festgenommen

Nach dem gewaltsamen Tod eines ukrainischen Jugendlichen in Oberhausen hat die Polizei drei weitere minderjährige Tatverdächtige festgenommen. Ermittelt wird wegen gemeinschaftlich begangenen Mordes. Unklarheit herrscht noch über das Motiv des Verbrechens.
Nach Gewaltverbrechen an ukrainischem Basketballer: Drei weitere Jugendliche festgenommenQuelle: www.globallookpress.com © Thomas Robbin/imageBROKER.com

Nach dem Gewaltverbrechen an einem 17-jährigen ukrainischen Basketballspieler bei einer Auseinandersetzung in Oberhausen am vergangenen Wochenende hat die Polizei drei weitere Jugendliche festgenommen.

Wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten, vollstreckte die Mordkommission am Freitagmorgen die entsprechenden Haftbefehle. Bei den Verdächtigen handele es sich um einen 14-jährigen Deutsch-Griechen aus Herne sowie um zwei 14- und 15-jährige Syrer aus Gelsenkirchen. Gegen alle wird unter anderem wegen gemeinschaftlich begangenen Mordes an dem 17-Jährigen ermittelt.

Hauptverdächtiger ist weiterhin ein 15-jähriger Deutsch-Türke aus Gelsenkirchen. Dieser sitzt schon seit mehreren Tagen in Untersuchungshaft. Er soll dem aktuellen Ermittlungsstand zufolge auf das Opfer eingestochen und es so getötet haben, sagte ein Polizeisprecher. 

Neben dem 17-Jährigen war auch ein 18-jähriger ukrainischer Basketballspieler lebensgefährlich verletzt worden. Zwei weitere Jugendliche (ein 14-jähriger Syrer aus Gelsenkirchen und eine 13-jährige Deutsch-Libanesin aus Oberhausen) wurden schwer verletzt. 

Der Sprecher erklärte weiter, dass die Motive der Tat noch "Gegenstand der Ermittlungen" seien. Bereits zuvor hatten die Ermittler mitgeteilt, es gebe "keine konkreten Hinweise auf eine fremdenfeindlich motivierte Tat". Dagegen hatte der ukrainische Basketballverband bereits am Montag in einem Facebook-Post erklärt, dass die Basketballer nur aufgrund ihrer Nationalität angegriffen worden seien. 

In einem weiteren Post vom Mittwoch verbreitete der Verband einen Ausschnitt aus einer ukrainischen Nachrichtensendung, in der der Vater eines der Opfer erklärte, die Jungen seien vor dem Angriff gefragt worden, ob sie Ukrainer seien.

Dagegen vermutet die Polizei in Oberhausen offenbar einen ganz anderen Hintergrund. Man prüfe, so der Sprecher, ob die mutmaßlichen Täter schon häufiger nach der gleichen Masche, etwa bei Raubüberfällen, vorgegangen seien. Es gebe Anhaltspunkte, dass die Gruppe nicht zum ersten Mal "in der Art und Weise" vorgegangen ist. Anders als bei früheren Gelegenheiten sei die Situation in diesem Fall aber derart eskaliert, dass ein Opfer starb.

Es gebe für die Tat zahlreiche Zeugen. Darüber hinaus seien Videoaufnahmen sichergestellt worden. Die Jugendlichen waren laut der Mordkommission bereits vor dem Verbrechen in einem Linienbus verbal aneinander geraten. Als die Beteiligten am Hauptbahnhof ausstiegen, sei der Streit eskaliert.

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