SberBank-Chef bezeichnet Zuckerbergs Metaversum als "unrealistisch"

Einer der führenden russischen Banker hat die Umsetzbarkeit der Pläne von Facebook-Chef Mark Zuckerberg zur Schaffung eines Metaversums angezweifelt. Bisher sei noch niemandem der technische Übergang zu dieser Art einheitlicher Plattform für virtuelle und physische Komponenten gelungen.

Herman Gref, der Chef der größten russischen Bank, SberBank, hat die Idee des Facebook-Gründers Mark Zuckerberg kritisiert, ein Metaversum – eine einheitliche Plattform für virtuelle und physische Dinge – zu schaffen.

Bisher gebe es weltweit kein einziges echtes Metaversum, betonte der Banker am Dienstag auf dem Forum für innovative Finanztechnologien, Finopolis 2021. Gref stellte fest:

"Wenn Ökosysteme eine bereits existierende Realität praktisch überall auf der Welt sind, dann ist das Metaversum wohl ein Trend, der lediglich in Sichtweite ist. Es gibt jedoch kein einziges Metaversum, weil noch niemand in der Lage war, diesen Übergang technisch zu vollziehen."

Er kritisierte auch das von Facebook entwickelte Virtual-Reality-Headset Oculus:

"Ich glaube nicht an das Zuckerberg-Metaversum. Ich habe mir alle seine Produkte angesehen und dieses Oculus aufgesetzt und zum ersten Mal in meinem Leben mehr als eine Stunde darin verbracht. Ich weiß nicht – vielleicht muss man einen Monat dort verbringen und sich erst daran gewöhnen, aber bisher sind diese Avatare unrealistisch und primitiv."

Gref fügte hinzu, dass er mehr Vertrauen in das Konzept der erweiterten Realität (augmented reality) habe.

Im Oktober kündigte Zuckerberg an, dass sich der Name des Unternehmens Facebook in Meta ändern würde. Dieser Schritt spiegele den Wunsch von Facebook wider, mehr zu sein als nur ein soziales Netzwerk. Zuvor hatte das Unternehmen bekannt gegeben, ein Team für die Entwicklung eines "Metaversums" zu rekrutieren, in das auch seine Reality Labs eingebunden werden, um seine Projekte der virtuellen und der erweiterten Realität zu verwirklichen.

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