Russischer Spitzenbanker: Internationaler Währungsfonds sollte abgeschafft werden

Der Chef der größten russischen Bank, der Sberbank, hat erklärt, dass der Internationale Währungsfonds tot sei und deswegen abgeschafft werden sollte. Andere Organisationen sollten nicht von dem Fonds abhängig sein, da er für Probleme nur veraltete Lösungen biete.

Der Geschäftsführer der russischen Sberbank Herman Gref hat erklärt, dass der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Arbeit einstellen sollte. Während einer Rede, die er am Mittwoch vor dem 23. Kongress der Internationalen Organisation der Obersten Rechnungskontrollbehörden (INTOSAI) hielt, sagte er:

Ich habe nicht viel über höhere Rechnungskontrollbehörden zu sagen, aber was internationale Organisationen wie den IWF angeht, so sollten sie abgeschafft werden.

Ich denke, dass der IWF absolut tot ist.

Andere internationale Organisationen sollten nicht vom IWF abhängig sein, da er nur veraltete Problemlösung anbiete, so der Banker, der seit dem Jahr 2007 die größte russische Bank leitet.

Russland hat seine eigene Geschichte mit dem IWF, da es in einer wirtschaftlich schwierigen Situation nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion dort Geld aufnehmen musste. Gref erinnerte daran, dass die Organisation, als er in den 2000er-Jahren Wirtschaftsminister war, von Moskau verlangte, die Steuerlast zu erhöhen, die bereits 41 Prozent des nationalen BIP betrug.

Moskau schuldete dem internationalen Gläubiger Milliarden von US-Dollar, weigerte sich aber, die Empfehlungen im Bereich der Steuern umzusetzen und begann, seine Schulden zurückzuzahlen. Im Jahr 2005 gelang es Russland, die Kredite an den IWF drei Jahre früher als geplant zurückzuzahlen und überwies die letzte Zahlung in Höhe von mehr als drei Milliarden US-Dollar.

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