Gesellschaft

Risiko einer Herzmuskelentzündung nach mRNA-Impfung scheint höher zu sein als bisher angenommen

Aktuelle Studien zeigen, dass die Gefahr einer Myokarditis (Herzmuskelentzündung) nach einer mRNA-Impfung gegen Corona höher scheint als bisher vermutet, insbesondere bei männlichen Jugendlichen und jungen Männern.
Risiko einer Herzmuskelentzündung nach mRNA-Impfung scheint höher zu sein als bisher angenommenQuelle: www.globallookpress.com © imago stock&people via www.imago

Länder wie Island, Norwegen, Dänemark, Schweden und Finnland reagieren aktuell zügig auf neueste Studienergebnisse zur Problematik von Folgeerscheinungen nach verabreichter Corona-Impfung bei männlichen Jugendlichen und jungen Männern. Diese Beobachtungen beziehen sich auf das Vakzin von Moderna, in etwas geringerem Maße auch auf den Impfstoff von BioNTech und Pfizer.

Die Erkenntnisse resultieren aus einer im New England Journal of Medicine publizierten Arbeit mit veröffentlichten Daten aus Israel, aus Berichten der kanadischen Gesundheitsbehörde "Public Health Ontario" und einer noch nicht veröffentlichten Studie "Nordic Study" aus Skandinavien.

Übereinstimmend sind die Beobachtungen, dass vor allem männliche Jugendliche und junge Männer (mit etwa 80 Prozent der Fälle) weitaus stärker als Mädchen und junge Frauen betroffen sind. Die Gründe für diese Unterschiede hinsichtlich des Geschlechts sind noch nicht bekannt.

Seit Anfang November wird daher in Island der mRNA-Impfstoff des US-Herstellers Moderna (mit dem Handelsnamen Spikevax) überhaupt nicht mehr eingesetzt. In Schweden und Finnland soll Spikevax vorerst nicht mehr an Männer jünger als 30 Jahre verabreicht werden, in Norwegen und Dänemark nicht mehr an männliche Jugendliche unter 18 Jahren.

Laut einem Bericht der New York Times gibt es zudem Überlegungen in Großbritannien, Hongkong und Norwegen, dort auch den mRNA-Impfstoff von BioNTech/Pfizer (Handelsname Comirnaty) bei Jugendlichen nur noch eingeschränkt zu verabreichen. Dies bedeutet, es soll diesen Jugendlichen zukünftig nur noch eine Einzeldosis injiziert werden, jedoch keine Zweifachimpfung mehr mit Comirnaty geben.

Laut dem Artikel sei das Risiko nach wie vor zwar sehr gering – und nur nach der zweiten Dosis eines solchen mRNA-Impfstoffs signifikant –, aber die neuesten Zahlen aus jüngsten Studien hätten die Risiko-Nutzen-Abschätzung in den genannten Ländern verändert.

Diese Dynamik in der Risikobewertung erscheint hierzulande in einem besonderen Licht, weil Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auf einer heutigen Pressekonferenz bei seiner Einschätzung der aktuellen Lage versicherte:

"Moderna ist ein guter, sicherer und sehr wirksamer Impfstoff" (...) "Manche impfende Ärzte sagen, BioNTech ist der Mercedes, Moderna sei der Rolls-Royce."

Der Impfstoffexperte Leif Erik Sander von der Berliner Charité hob auf der gleichen Veranstaltung hervor, dass bei einer Auffrischimpfung nicht derselbe Impfstoff verwendet werden müsse wie bei den ersten beiden Impfungen. "Ob man jetzt Moderna oder BioNTech bekommt, ist im Grunde genommen egal", erklärte Sander in seinem Statement.

Eine Myokarditis gilt weiterhin als ein seltenes Ereignis, also als ein vermeintlich vertretbares Komplikationsrisiko. Die möglichen Symptome gelten als eher unspezifisch, sie äußern sich in Müdigkeit, Schwäche, Atemnot, Herzrasen und Herzschmerzen. 

Die Nachrichtenagentur Reuters zitierte Anfang Oktober Mika Salminen, den Direktor des finnischen Gesundheitsinstitutes, mit der Aussage, die "Nordic Study" habe eindeutig ergeben, dass unter-30-jährige, mit Spikevax aus dem Hause Moderna geimpfte Männer ein leicht erhöhtes Risiko für eine Myokarditis hätten. Die Unternehmensleitung von Moderna reagierte auf die Ergebnisse der "Nordic Study" mit folgendem Statement:

"Es handelt sich in der Regel um leichte Fälle, und die Betroffenen erholen sich in der Regel innerhalb kurzer Zeit nach einer Standardbehandlung und Ruhe. Das Risiko einer Myokarditis ist für diejenigen, die sich mit COVID-19 infizieren, deutlich erhöht, und die Impfung ist der beste Schutz dagegen."

Die Studie soll in einigen Wochen veröffentlicht werden, wäre aber bereits der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) zugesendet worden und daher bekannt.

Die potenzielle Gefahr einer Herzmuskelentzündung wurde schon im Juni diesen Jahres seitens der WHO bestätigt. Das Global Advisory Committee on Vaccine Safety (GACVS) der UN-Gesundheitsbehörde informierte, dass das Ereignis innerhalb weniger Tage nach der Erstimpfung aufträte, und zwar häufiger bei jüngeren Männern und häufiger nach der zweiten Dosis eines mRNA-Impfstoffs gegen COVID-19. Jedoch auch dieser Ausschuss blieb bisher bei der Einschätzung, dass der Nutzen einer Impfung immer noch die Risiken durch SARS-CoV-2 überwiegen würde.

Als mögliche Erklärung, warum der Impfstoff von Moderna in stärkerem Maße als der von BioNTech/Pfizer zu Herzmuskelentzündungen führen kann, lässt sich mit den aktuellen Daten weiterhin nur erahnen, jedoch nicht eindeutig belegen. Spikevax enthält 100 Mikrogramm mRNA pro Dosis, wohingegen bei der Impfung mit Comirnaty 30 Mikrogramm verabreicht werden.

Mehr zum Thema - Herzprobleme nach Corona-Impfung – und immer mehr Berichte über verstorbene Jugendliche

Information:

Sicherheit und Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe sind umstrittene Themen. Zahlreiche Experten in Wissenschaft, Politik und Medien schätzen diese als sicher und effektiv ein, da sie das Risiko einer schweren COVID-19-Erkrankung weitgehend verhindern und die Vorteile einer Corona-Impfung die Risiken und Nebenwirkungen überwiegen. Langzeitnebenwirkungen der Impfungen sind generell nicht bekannt. Auch Risiken wie der ADE-Effekt (antibody-dependent enhancement, auf Deutsch: infektionsverstärkende Antikörper) wurden bisher bei weltweit Milliarden verabreichter Impfstoff-Dosen nicht beobachtet. Auch, dass Gensequenzen von beispielsweise mRNA-Vakzinen in die menschliche DNA eingebaut werden, gilt in Fachkreisen als ausgeschlossen. Stellungnahmen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der bundesdeutschen Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut (RKI) lassen sich hier und hier nachlesen.

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.