Gesellschaft

Schildkröten küsst man nicht - Gesundheitswarnung nach Salmonellen-Fällen in den USA

In den USA wurden erneut Fälle von Salmonellen gemeldet, die von Schildkröten stammen könnten. Wie eine PETA-Expertin erklärt, ist dies keine Überraschung, da viele Reptilien diese in sich tragen. Weitere Gründe sprechen dafür, die Tiere artgerecht leben zu lassen.
Schildkröten küsst man nicht - Gesundheitswarnung nach Salmonellen-Fällen in den USAQuelle: Reuters © REUTERS/Carlo Allegri

Die US-Centers for Disease Control and Prevention (Zentren für Krankheitskontrolle und -prävention) haben eine Warnung vor Salmonellen herausgegeben, die mit Schildkröten in Verbindung gebracht werden und sich im ganzen Land ausbreiten. In einer am Donnerstag veröffentlichten Untersuchungsmitteilung der Behörde des US-Gesundheitsministeriums mit Fokus auf Infektionskrankheiten, deren Zuständigkeit etwa jener des Robert Koch-Instituts in Deutschland entspricht, heißt es, dass die Fälle von Salmonellen, die mit Schildkröten in Verbindung gebracht werden, auf 64 gestiegen ist und sich auf 17 Bundesstaaten und den District of Columbia ausgebreitet hat.

Mehr zum Thema - Ausgebüxte Schildkröte kehrt nach drei Jahren zu Besitzer zurück

Demnach sind die ersten Fälle der Krankheit, die mit kleinen Schildkröten in Verbindung gebracht werden, im August letzten Jahres registriert worden und seitdem immer weiter angestiegen. Das Alter der Erkrankten reicht von unter einem bis zu 59 Jahren, mit einem Durchschnittsalter von sechs Jahren. Kinder unter fünf Jahren machen 45 Prozent der Fälle aus. Bei fast der Hälfte der Patienten war ein Krankenhausaufenthalt erforderlich. In einem Video mit dem Titel "The Trouble with Tiny Turtles" (Das Problem mit kleinen Schildkröten) geben die CDC Empfehlungen, wie man eine Infektion vermeiden kann:

"Küssen Sie Ihre Schildkröte nicht oder kuscheln damit, und essen oder trinken Sie nicht in ihrer Nähe. Dadurch können Salmonellenkeime in Ihren Mund gelangen und Sie krank machen."

Weitere Ratschläge sind das gründliche Waschen der Hände mit Wasser und Seife direkt nach dem Anfassen einer Schildkröte und nach dem Reinigen ihres Panzers. Zur Küche und anderen Bereichen, in denen Menschen essen, sollte den Haustierreptilien der Zutritt vergönnt sein. Haustierschildkröten können Salmonellenkeime in ihrem Kot tragen, auch wenn sie gesund und sauber aussehen, so die CDC.

Wildtiere gehören in die Freiheit

Salmonellose ist eine Infektion des Magen-Darm-Trakts, wobei Durchfall das häufigste Symptom ist. Weitere Symptome sind Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Salmonellose kann zu schweren Erkrankungen führen, darunter Infektionen des Blutkreislaufs, Knochen- und Gelenkinfektionen oder der Hirnhaut. Sie ist besonders gefährlich für kleine Kinder, ältere Menschen und Menschen mit einem schwachen Immunsystem. 

Experten von PETA Deutschland sind über die Zahlen aus den USA nicht überrascht, wie Jana Hoger, Campaignerin im Bereich Tierische Mitbewohner, RT DE erklärt. Bis zu 90 Prozent der in Gefangenschaft gehaltenen Reptilien tragen die Salmonellose-Erreger in sich, die für die Tiere keine Gefahr darstellen, für Menschen unter Umständen aber schon.

Doch statt nur aufs Küssen der Tiere zu verzichten, geht die Tierschutzorganisation weiter: Wildtiere wie Schildkröten gehören demnach in die Freiheit, nicht in Terrarien privater Wohnzimmer. Denn zum einen bieten Lebensbedingungen in Gefangenschaft den sensiblen Tieren kein artgerechtes Umfeld, und zum anderen berge die Haltung bekanntermaßen gesundheitliche Risiken, sowohl für den Menschen als auch für das Tier. Laut Schätzungen des Robert Koch-Instituts ist sogar jede dritte Salmonelleninfektion bei Kleinkindern auf den Umgang mit exotischen Tieren zurückzuführen.

Trotz Corona habe sich der Import von Reptilien nach Deutschland im Jahr 2020 verdoppelt, so Hoger. Davon seien mindestens ein Drittel "Wildfänge", die direkt aus ihrem natürlichen Lebensraum entführt werden und in deutschen Wohnzimmern landen.

Dabei ist das Problem nicht neu. Immer wieder kommt es zu neu auftretenden Infektionskrankheiten, von denen etwa 75 Prozent tierischen Ursprungs sind. Davon resultiere der größte Teil, 72 Prozent, dieser Zoonosen aus dem Kontakt zu wildlebenden Tierarten. Die Tiere sind häufig Träger exotischer Salmonellenarten, die auf den Menschen übertragbar sind und im schlimmsten Fall zu schweren Erkrankungen oder sogar zum Tod führen können.

Die CDC haben entsprechend bereits früher solche und ähnliche Warnungen herausgegeben. Obwohl die Problematik bei Wildtieren bekannt sein könnte, mahnt die Behörde zudem, dass Schildkröten nicht einfach ausgesetzt werden sollten, falls die Menschen sie nun nicht mehr wollten. Stattdessen sollten sie zu einer Reptilienauffangstation oder einer Zoohandlung gebracht werden, da das Aussetzen von Haustieren in die freie Wildbahn die Tierwelt stören kann und in bestimmten Staaten verboten ist.

Mehr zum Thema - Wildtiermärkte und Massentierhaltung: Auch Vietnam trifft Gegenmaßnahmen

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.