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Polizeipräsident: Instagram ist eine "Schande" – Über 100 vorbestrafte Pädophile nutzen Plattform

Ein hochrangiger britischer Polizeibeamter bezeichnete Instagram als "Schande", nachdem ein Bericht aufgedeckt hatte, dass mehr als 100 vorbestrafte Pädophile die Plattform nutzen – darunter auch zwei Männer, die 20-jährige Gefängnisstrafen für die Vergewaltigung von Kindern verbüßten.
Polizeipräsident: Instagram ist eine "Schande" – Über 100 vorbestrafte Pädophile nutzen PlattformQuelle: Gettyimages.ru © DeFodi Images / Kontributor

Instagram ist unter intensive Beobachtung der britischen Strafverfolgungsbehörden geraten, nachdem eine Untersuchung der britischen Zeitung The Telegraph aufgedeckt hat, dass Dutzende von verurteilten Pädophilen die beliebte Social-Media-Seite nutzen. Die Zeitung konnte mehr als 100 Konten identifizieren, die mit den Namen und Fotos von Personen übereinstimmen, die im letzten Jahrzehnt wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern ins Gefängnis gekommen sind. Zwei der Konten gehörten zu Männern, die 20-jährige Gefängnisstrafen für die Vergewaltigung von kleinen Kindern verbüßten, so The Telegraph.

Einige der Konten folgten Tausenden von Menschen in dem sozialen Netzwerk, darunter auch Schulmädchen. Kinder im Alter von 13 Jahren können auf der Plattform ein Profil erstellen. Ein Sexualstraftäter auf der Seite identifizierte sich selbst als "Social-Media-Vermarkter" und folgte mehr als 5.000 Accounts. Instagram reagierte auf die Erkenntnisse, indem es alle vom The Telegraph markierten Profile entfernte. Die Polizei untersucht ebenfalls die Konten und hat eine Untersuchung gegen mindestens einen Verdächtigen eingeleitet.

Instagram, das sich im Besitz von Facebook befindet, bittet seine Nutzer, bekannte Pädophile zu melden, indem sie Nachrichten einreichen, die einen Account mit einem verurteilten Pädophilen in Verbindung bringen könnten. Die Seite verlässt sich Berichten zufolge auf Benachrichtigungen von Strafverfolgungsbehörden, da das Register für Sexualstraftäter vertraulich ist.

In einer Erklärung an The Telegraph teilte Instagram mit, dass es vorbestraften Sexualstraftätern die Nutzung seiner Dienste untersagt und dass es mit den Strafverfolgungsbehörden zusammenarbeitet, um unerwünschte Konten zu erkennen. Das Unternehmen behauptet, dass es in der Lage sei, die große Mehrheit der ausbeuterischen Inhalte zu identifizieren und zu entfernen, bevor sie überhaupt gemeldet werden, und dass es die Behörden in Fällen kontaktiert, in denen Kindesmissbrauch vermutet wird.

Doch diese Maßnahmen gehen Polizeipräsident Simon Bailey, der als Kinderschutzbeauftragter des nationalen Rates der Polizeichefs fungiert, nicht weit genug. Bailey bezeichnete Instagram als "Schande" und warf dem Unternehmen vor, seine "soziale und moralische" Verantwortung aufzugeben, um Gewinne zu erzielen.

Er behauptete, Instagram und andere Social-Media-Plattformen würden nicht genug tun, um zu verhindern, dass ihre Dienste zur Ausbeutung von Kindern genutzt werden. Der hochrangige Beamte der Strafverfolgungsbehörden sagte, er begrüße die vorgeschlagene Gesetzgebung, die den Regulierungsbehörden die Möglichkeit gibt, Geldstrafen zu verhängen und sogar Tech-Führungskräfte hinter Gitter zu bringen, wenn sie es versäumen, ihre Plattformen sicher zu halten. In einem Meinungsartikel, der auf die Ergebnisse von The Telegraph reagiert, schrieb Bailey:

"Wir können eine Drohne auf dem Mars fliegen lassen, aber wir können das Hochladen und Teilen von Bildern von Kindesmissbrauch nicht verhindern."

Die Untersuchung der Zeitung kommt drei Monate, nachdem die National Society for the Prevention of Cruelty to Children (Nationale Gesellschaft zur Verhinderung von Grausamkeit gegen Kinder) unter Berufung auf Polizeidaten, die sie im Rahmen einer Anfrage zur Informationsfreiheit (Freedom of Information, FOI) erhalten hat, aufgedeckt hat, dass Pädophile zunehmend Instagram nutzen, um Kinder für den Geschlechtsverkehr zu manipulieren.

Die britische Regierung hat Anfang der Woche einen Entwurf für ein Gesetz zur Online-Sicherheit veröffentlicht. Kulturminister Oliver Dowden begrüßte die vorgeschlagene Gesetzgebung als eine Möglichkeit, "Kinder im Internet zu schützen, gegen rassistischen Missbrauch in sozialen Medien vorzugehen" und "ein wirklich demokratisches digitales Zeitalter zu schaffen".

Der Gesetzesentwurf erlegt den Anbietern digitaler Dienste eine Sorgfaltspflicht auf, die sie dazu verpflichtet, nutzergenerierte Inhalte zu moderieren, um sicherzustellen, dass ihre Plattformen frei von illegalem oder schädlichem Material sind.

Kritiker haben gewarnt, dass das Gesetz der Meinungsfreiheit schaden würde, indem es Unternehmen zur Überzensur zwingt, um Geldstrafen oder anderen juristischen Ärger zu vermeiden.

Facebook ist derzeit auch mit der Entwicklung einer Instagram-App beschäftigt, die sich an Kinder unter 13 Jahren richtet. Die App ist umstritten, da viele Kritiker behaupten, dass sie Pädophilen einen leichten Zugang zu Kindern bieten wird.

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