Gesellschaft

Impfreisen – eine Alternative?

Am Donnerstag hat sich die erste Gruppe deutscher Impftouristen, die sich mit dem russischen Corona-Impfstoff Sputnik V impfen lassen wollen, am Frankfurter Flughafen für die Reise in die russische Hauptstadt Moskau versammelt.

Als Grund für die Impfreise nach Russland gaben die Gruppenmitglieder an, dass Impfstoffe in Deutschland nur schwer zu erhalten sind. Sie möchten durch eine schnellere Impfung ihre Familien beschützen. 

Der Student Steven Eschner, der die Reise mit seinem Vater antrat, erklärte:

"Ich habe mich für die Sputnik-Impfung angemeldet, da ich eigentlich ziemlich großes Vertrauen habe in die russischen Wissenschaftler, und ich wollte die Impfung selber früher bekommen, da ich (sie) in Deutschland als 19-jähriger Junge einfach viel zu spät kriegen würde."

Eschner fügte hinzu, dass sein Vater Risikopatient sei. Er habe sich seinetwegen für die Reise nach Russland entschieden. Er wolle das Virus nicht mit nach Hause schleppen.

Der Reiseveranstalter erklärte, dass diese Reise eigentlich nicht rentabel sei, doch man wolle den Deutschen, die sich impfen lassen wollen, etwas Gutes tun. Der Veranstalter Hans Blank erklärte:

"Ganz sicher ist es nicht rentabel, aber wir können mit den Einnahmen die Personalkosten decken, und wir tun ein paar Hundert Deutschen etwas Gutes, die sich unbedingt impfen lassen und nicht warten wollen, bis in Deutschland dann die Impfung bereit steht."

Viele Reisende zeigten sich enttäuscht von der Geschwindigkeit der Impfung in Deutschland. Enno Lenz, ein Journalist, erklärte:

"Ich verstehe nicht, wie alle Länder an uns vorbeiziehen, die nicht einmal eine eigene Medizin haben. Bei Israel hieß es: Die sind so klein. Bei den USA: Ja, die sind so groß. Bei Bhutan hieß es: Ja, sie haben es geschenkt gekriegt."

Ständig würden Gründe erfunden, warum Deutschland alles richtig mache, "nur leider nie jemand geimpft wird".

Ein anderer Student sagte, dass er nicht vermute, dass für die "Normalos" in Deutschland vor einem Jahr die Möglichkeit bestehen wird, sich impfen zu lassen. 

Korrektur: In der ersten Fassung hieß es, die Impftouristen haben mit RT gesprochen. Tatsächlich haben sie mit Reportern der Agentur Ruptly gesprochen.

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