RT DE SPEZIAL – Crime City Berlin (Teil 1)
Über eine halbe Million Straftaten wurden im Jahr 2019 durch die Polizei in der Hauptstadt registriert. Damit liegt Berlin im Verhältnis zu anderen europäischen Metropolen wie London und Paris eher im Mittelfeld.
Das Besondere an der Kriminalität in Berlin: viele der Straftaten finden mitten in der Öffentlichkeit statt. Als "Hotspots" oder "Brennpunkte" werden die Gegenden der Stadt bezeichnet, in denen kriminelle Aktivitäten das gesamte Straßenbild prägen.
Allen voran die größte Drogenkauffläche Europas, der Görlitzer Park in Kreuzberg mit seinen hunderten Dealern, die den Handel mittlerweile massiv in die angrenzenden Straßen rund um die berüchtigte Grünanlage verlegt haben.
Mitten auf der "Heroin-Route": Das Kottbusser Tor in Kreuzberg
Ein "Hotspot" ist auch der zentral gelegene Platz am Kottbusser Tor, einem der am stärksten kriminaltätsbelasteten Orte Deutschlands. Hier verkehrt die harte Drogenszene, die am Kottbusser Tor haltende U-Bahnlinie 8 hat sich zu einer "Heroin-Route" entwickelt.
Die Beschaffungskriminalität am so genannten "Kotti" ist äußerst hoch. Diebstahl, Raub und Körperverletzungen sind nur einige der Straftaten, denen Passanten schnell zum Opfer fallen können. Daneben kommt es in den Straßen im direkten Nahbereich des "Kotti" und entlang der U-Bahnhöfe der Linie 8 zu einer zunehmenden Verwahrlosung der Umgebung – geprägt durch den Drogenkonsum in Treppenhäusern, Hauseingängen, Spielplätzen und Parkanlagen.
Während im Görlitzer Park an Dutzenden großen und kleinen Verkaufsstellen fast ausschließlich mit Marihuana gehandelt wird und die Dealer dabei aus einer arbeitsteilig aufgestellten Gruppe heraus agieren, sind die Heroin-Dealer in der Hauptstadt im Untergrund unterwegs.
Drogendeals im Vorbeigehen
Mobil, ständig den Bahnhof und den Standort wechselnd, bedienen sie ihre Kunden beinah unauffällig und quasi im Vorbeigehen. Die Drogendeals dauern nur wenige Sekunden.
Das Heroin, in fertige Portionen verpackt, transportieren die Händler im Mund, um im Falle eines Zugriffs durch die Polizei die Drogen verschlucken zu können. Das ständige Verlagern des Verkaufsplatzes sowie der blitzschnelle Handel, vollzogen direkt unter Passanten und Fahrgästen im Zug oder auf dem Bahnsteig, macht es der Polizei schwer, gegen die U-Bahn-Dealer vorzugehen.
Vom Görlitzer Park, seinen angrenzenden Straßen und dem Kottbusser Tor mit der U-Bahnlinie 8 ufert die Kriminalität mittlerweile weit aus. Der Handel mit harten und weichen Drogen ist ein riesiges Geschäft und letztlich eine lukrative Einnahmequelle der organisierten Kriminalität.
Die über Jahrzehnte entstandenen und verwachsenen kriminellen Strukturen lassen sich kaum mit Razzien und der anstrengenden Jagd auf einzelne Dealer, die in der untersten Verteilerkette stehen, effektiv bekämpfen – und trotzdem liefert sich die Berliner Polizei ein tägliches Katz- und Mausspiel mit den Drogenhändlern in den berüchtigten Parks und auf den bekannten U- Bahnhöfen.
Betroffene berichten
RT DE Spezial widmet sich der Situation in Berlin und hat sich den Drogenhandel in den Straßen, den Plätzen und auf den Bahnhöfen genauer angeschaut – mit versteckter Kamera in Friedrichshain-Kreuzberg, wo hunderte Dealer ganze Straßenzüge unter Kontrolle zu haben scheinen.
Yadigar Igde betreibt direkt auf einer Zwischenebene des U-Bahnhofes Kottbusser Tor einen Blumenladen, zwischen Dealern, Junkies und Dieben. Direkt neben ihrem kleinen Laden führt eine Treppe auf den Bahnsteig. Sie kann dabei zusehen, wie Taschendiebe hier täglich zuschlagen und ihre Opfer ausspähen.
Im Görlitzer Park durchsuchen Spürhunde die Büsche, während die Dealer von der anderen Straßenseite aus zusehen. Wenn die Polizei abgezogen ist, besetzen alle wieder ihre Verkaufsplätze. Unser Team beobachtet, wie die Dealer hier agieren und sich vor der Polizei warnen.
Am "Kotti" ist unser Team unterwegs mit Marcel K. Der 44-Jährige ist Heroinkonsument und zeigt, wie der Drogenhandel auf den U-Bahnhöfen funktioniert und wie dreist die Heroin-Dealer in aller Öffentlichkeit agieren.
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