Trophäenjägerin: "Ich werde das Jagen niemals bereuen"
Die US-Amerikanerin Tess Talley ist Trophäenjägerin. Die Jagd ist seit der Kindheit ihr Hobby. Für sie ist das Jagen viel mehr als das reine Ergebnis. Talley hat sogar eine Reihe von Schmuckstücken aus der Haut von ihr getöteter Tiere. Kein Teil des Tieres geht verloren. Sie behauptet, dass es ein großartiges Gefühl sei, seinen Gefrierschrank mit frischem, hormon- und antibiotikafreiem Fleisch zu füllen.
Jedoch teilen nicht alle ihre Leidenschaft für solche Aktivitäten. Im Jahre 2018 erlebte die 38-Jährige eine Welle harter Anfeindungen im Netz, nachdem sie ein Foto mit einer in Südafrika geschossenen schwarze Giraffe veröffentlicht hatte. Talley erhielt sogar Morddrohungen von Tierschützern und erntete auch in den Medien und von Prominenten scharfe Kritik. Beispielsweise bezeichnete die Nachrichtenagentur Africa Digest Talley in einem Tweet als "Wilde". Auch der berühmte britische Comedian und Schauspieler Ricky Gervais, der als Tierschützer gilt, äußerte seinen Unmut gegenüber der berühmt-berüchtigten Jägerin. Die US-Schauspielerin Debra Messing nannte Talley eine "ekelhafte, abscheuliche, unmoralische, herzlose, selbstsüchtige Mörderin".
White american savage who is partly a neanderthal comes to Africa and shoot down a very rare black giraffe coutrsey of South Africa stupidity. Her name is Tess Thompson Talley. Please share pic.twitter.com/hSK93DOOaz
— AfricaDigest (@africlandpost) June 16, 2018
We are delighted to announce that @rickygervais will be awarded the @HSIGlobal Cecil Award at our #ToTheRescueNY Gala tomorrow evening! He is receiving this award in recognition of his global advocacy against trophy hunting! 🎉 Thank you, Ricky! https://t.co/ev5B8J8ZY0pic.twitter.com/G8h5fsn3jh
— The Humane Society of the United States (@HumaneSociety) November 8, 2018
Tess Thompson Talley from Nippa, Kentucky is a disgusting, vile, amoral, heartless, selfish murderer. With joy in her black heart and a beaming smile she lies next to the dead carcass of… https://t.co/gG9CWX4oXl
— Debra Messing✍🏻 (@DebraMessing) June 27, 2018
Die Trophäenjägerin ist davon überzeugt, dass die Promis diese Situation nur für ihr eigenen Zwecke nutzen:
"Sie nutzen es für den Ruhm aus. Ich glaube nicht, dass sie recht haben."
Talley erklärte, woher der größte Teil der Kritik komme:
"Neben den offensichtlichen Tierschützern – überreagierende PETA – bekomme ich viel aus Deutschland und Italien."
Die Empörung im Netz änderte aber nichts an Talleys Einstellung zu ihrer Lieblingsbeschäftigung. In einem Interview mit CBS teilte sie mit:
"Ich bin stolz darauf, eine Jägerin zu sein, und ich bin stolz darauf zu jagen, und ich bin stolz auf diese Giraffe. Ich werde niemals Jagden bereuen, bei denen ich das Glück hatte, ein Teil davon zu sein! Es geht darum, wer ich bin und was ich gerne tue. Ich werde mich niemals bei denen entschuldigen, die anderer Meinung sind."
Den Tag, an dem Talley die Giraffe in Südafrika jagte, empfand sie als großen Triumph. Als sie die schwarze Giraffe tötete, war sie von Emotionen "überwältigt". So erinnert sie sich an diesen Tag:
"Das Erfolgserlebnis war überwältigend. Ich fing an zu zittern und weinte sogar, weil ich so erleichtert war, dass diese Jagd nicht nur erfolgreich, sondern es auch ein schneller, sauberer und ethischer Schuss war und die Giraffe ohne unnötiges Leiden sofort getötet wurde. Ich hatte meine Giraffe, und dann begann die Arbeit an ihr – natürlich erst nach ein paar Bildern."
Unterdessen gab die Trophäenjägerin allen einen Rat, die auf öffentliche Kritik stoßen:
"Gott hat dich geschaffen, um genau das zu sein, was du bist, und um stolz darauf zu sein! Nur weil jemand sich dafür entscheidet, sein Leben anders zu leben als du oder sich dafür entscheidet, anders zu essen als du, macht dich das nicht zu einem schlechten Menschen."
Talley glaubt auch, dass Jäger eine große Rolle dabei spielen, der Natur zu helfen, insbesondere indem sie Umweltschutzbemühungen auf der ganzen Welt unterstützen. Sie betont, die Jagd sei zur Kontrolle von Beutetierarten nützlich. Die Jägerin unterstreicht, dass Jäger überdies auch zur Bekämpfung der Wilderei beitragen.
Der Tierarzt Dr. Mark Jones, tätig bei der Born Free Foundation, teilte mit, dass Jäger wie Tess Talley zwar hohe Gebühren zahlen, um auf die Jagd gehen zu dürfen, allerdings sei der generierte Gesamtbetrag aber im Vergleich zu anderen Einnahmequellen "winzig". Ein Großteil des Erlöses würde in Gewinne für Agenturen und Beamte fließen. Die Trophäenjagd sei selten oder nie wirklich nachhaltig, da Tierpopulationen manipuliert und Quoten festgelegt würden, um den Gewinn zu maximieren. Empfohlene alters- und gebietsbezogene Einschränkungen werden selten eingehalten, heißt es weiter. Born Free sei gegen die Jagd in jeglicher Form.
Talley geht weiterhin regelmäßig auf die Jagd, was die auf Instagram veröffentlichten Fotos mit Kadavern belegen. Darüber hinaus hat sie eine eigene Webseite, auf der sie unter anderem Rezepte zur Zubereitung wilder Tiere teilt.
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