Europa

Französische Kommunalbehörde verbietet Verkauf von Alkohol inmitten der Ausgangssperre

Im französischen Département Aisne wurde neben der landesweiten Ausgangssperre auch ein Verkaufsverbot für Alkohol verhängt. Der Schritt sorgte für vielfältige Kritik im Internet. Einige Nutzer vermuten sogar, man wolle die Scharia einführen.
Französische Kommunalbehörde verbietet Verkauf von Alkohol inmitten der AusgangssperreQuelle: Sputnik © Sergei Pjatakow

Die Bewohner des französischen Département Aisne steuern auf eine wirklich harte Ausgangssperre zu, da die lokalen Behörden ein generelles Verkaufsverbot für Alkohol verhängten. Der Schritt diene dem Wohl der Bevölkerung, argumentieren die Verantwortlichen.

Bei der Bekanntgabe der Entscheidung am Dienstag wies der Präfekt des Départements Ziad Khoury darauf hin, dass Alkoholmissbrauch oft mit häuslicher Gewalt einhergehe. Diese könne, so die Befürchtung, während der Ausgangssperre zwangsläufig zunehmen. Khoury erklärte:

Übermäßiger Alkoholkonsum wird wahrscheinlich zu vermehrten Störungen und Gewalt führen, vor allem in den Familien.

Außerdem verbot Khoury, dass Geschäfte nach 20 Uhr geöffnet haben. Die Entscheidung betrifft somit nun auch den Verkauf von Alkohol zum Mitnehmen, da alle Bars und Restaurants bereits zuvor geschlossen worden waren. Die Maßnahme macht Aisne praktisch zu einer alkoholfreien Region.

Trotz der Bemühungen des Präfekten, das Verbot als vorteilhaft für die Bevölkerung darzustellen, machten einige deutlich, dass sie an der vorgeschriebenen Enthaltsamkeit keine Freude haben werden. Zahlreiche Internetnutzer richteten sich an das Twitter-Profil des Beamten und argumentierten, dass das Verbot mehr schaden als nutzen und zur Entstehung von Schwarzmärkten führen wird. Ein Nutzer schrieb:

Inkompetenz oder diktatorischer Wille? Die Maßnahme wird nur negative Auswirkungen haben: Schwarzmarkt, Entzugserscheinungen, Engpässe in den Krankenhäusern und so weiter. Eine Ausgangssperre würde Versammlungen verhindern. Sie beraubt die Menschen ihrer Freiheiten und gefährdet die Bevölkerung.

Einige andere merkten an, dass das Verbot die Lage für Alkoholabhängige unerträglich machen würde. Diese würden effektiv zu einem plötzlichen Entzug gezwungen. Dieser aufgezwungene Entzug könne schwerwiegende gesundheitliche Komplikationen nach sich ziehen und stelle bestenfalls eine unüberlegte und gefährliche Maßnahme dar. Ein Kommentator schrieb:

Man kann einem Alkoholiker nicht plötzlich den Alkohol entziehen, das ist gefährlich!

Es ist eine Schande, dass Sie Menschen in Gefahr bringen und den Betreuern noch mehr Ärger bereiten werden! Machen Sie diese Entscheidung so schnell wie möglich rückgängig!", forderte ein anderer Nutzer.

Einige gingen sogar so weit zu behaupten, dass der Präfekt libanesischer Herkunft darüber nachdenke, im Département die Scharia einführen zu wollen. Das Alkoholverbot sei nur der erste Schritt von vielen.

Die Scharia ist in Bewegung",

schrieb ein Kommentator, der sich über den Namen von Emmanuel Macrons Regierungspartei "En Marche" lustig machte, der auch als "in Bewegung" übersetzt werden kann.

Das Verbot wird mindestens bis zum 31. März in Kraft sein, wenn die 15-tägige landesweite Ausgangssperre ausläuft. Die französische Regierung hat jedoch bereits angedeutet, dass die Maßnahme wahrscheinlich über dieses Datum hinaus verlängert wird.

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