Europa

Geschäfte mit der Angst: Mundschutz für 5.000 Euro in Italien

Im am stärksten von Coronavirus betroffenen europäischen Staat Italien steigt die Zahl der Infizierten weiter. Kriminelle Geschäftemacher wittern offenbar nun die Chance, die Angst der Menschen zu Geld zu machen. Finanzpolizei geht mit Razzien dagegen vor.
Geschäfte mit der Angst: Mundschutz für 5.000 Euro in ItalienQuelle: Reuters © Yara Nardi

In Italien sind mittlerweile 650 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden, sagte Zivilschutzchef Angelo Borrelli, Dutzende davon aber bereits wieder genesen. Die Zahl der Toten liegt bei 17. Die rasche Ausbreitung der neuen Lungenkrankheit ruft bei vielen Menschen Angst hervor. Nun wittern kriminelle Geschäftemacher die Chance, diese Angst zu Geld machen zu können. 

Mundschutz etwa zum Preis von 5.000 Euro, überteuerte Desinfektionssprays oder kostspielige Toilettenabdeckungen: Die Finanzpolizei reagierte nun auf den Preiswucher von Straßenhändlern mit Großrazzien. Das berichteten die Ermittler in Turin, die am Donnerstag mehrere landesweite Aktionen koordinierten. Außenminister Luigi Di Maio kündigte zudem in Rom an, die Regierung plane strenge Maßnahmen gegen das Ausnutzen des Gesundheitsnotstands.

Landesweiten Razzien durchgeführt

Nach Angaben der Finanzpolizei in Turin wurden bei den Razzien 20 Personen aufgespürt, denen Betrug und falsche Werbung vorgeworfen werden. Ihnen drohten bis zu zwei Jahre Haft. Die Ermittler berichten von überteuerten Mundmasken, Sprays, Toilettenabdeckungen und Luftreinigern. Teilweise sei den Käufern damit ein "absoluter Schutz" versprochen worden, egal wie minderwertig die Produkte waren. Die Durchsuchungen haben außer in Ligurien auch in der Lombardei, den Marken, Kampanien und Kalabrien stattgefunden.

In Rom sei im Zentrum ein illegaler Straßenhändler mit einer großen Zahl von Schutzmasken festgestellt worden. Er habe eine Geldstrafe erhalten, schrieb die Nachrichtenagentur Ansa. Experten betonen immer wieder, dass gesunde Menschen im Alltag keine Masken benötigen und die präventive Wirkung vieler Produkte nicht gewährleistet sein.

Die Finanzpolizei in Mailand war bereits am Mittwoch mit Razzien gegen kriminelle Geschäftemacher vorgegangen. Wie die Behörden dort mitteilten, beschlagnahmten sie Hunderte von Schutzmasken. Viele hätten keine CE-Zeichen für geprüfte Sicherheit in Europa gehabt.

In manchen Regionen Italiens waren Desinfektionssprays und Schutzmasken in Geschäften und Apotheken zum Teil ausverkauft.

Mehr zum ThemaNach Coronavirus-Welle in Norditalien: Gemeinde gleicht Geisterort wegen Zwangsquarantäne

(rt/dpa)

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.