Wiederaufbau von Notre Dame: Frankreichs Geldadel lässt sich Zeit bei versprochenen Spenden
Von den zugesagten 850 Millionen Euro kamen bisher nur 38 Millionen Euro für den Wiederaufbau der brandgeschädigten Kathedrale Notre Dame de Paris zusammen. Das teilte der katholische Erzbischof der Stadt Michel Aupetit mit.
Das sind weniger als fünf Prozent des zugesagten Betrages.
Aupetit erklärte gegenüber Radio France Internationale, er sei zuversichtlich, dass mehr Geld zur Verfügung gestellt werde. Er sagte:
Es braucht immer Zeit, um Geld von den großen Geldgebern zu bekommen.
Es ist fast drei Monate her, seitdem ein Brand die legendäre 800 Jahre alte Kathedrale verwüstet hat, wobei die reichsten Familien Frankreichs versprochen hatten, Hunderte von Millionen Euro für den Wiederaufbau des Wahrzeichens zu spenden.
Bis zum 14. Juni hatten die so genannten Großspender keinen Cent gespendet, so Andre Finot, leitender Pressevertreter in der Kathedrale von Notre Dame. Damals sagte er:
Sie wollen wissen, wofür genau ihr Geld ausgegeben wird und ob sie damit einverstanden sind, bevor sie es übergeben. Es soll nicht einfach dazu verwendet werden, um die Gehälter der Mitarbeiter zu bezahlen.
Letzte Woche gab die Fondation Notre Dame bekannt, dass die französischen Familien Arnault und Pinault, die sich verpflichtet hatten, 100 beziehungsweise 200 Millionen Euro zu spenden, bisher jeweils zehn Millionen Euro beigetragen haben.
Der Großteil der bisher eingenommenen Mittel stammt von US-Amerikanern und Franzosen, die über die Wohltätigkeitsorganisation Freunde von Notre Dame de Paris der Kathedrale Geld spendeten.
Die Wohltätigkeitsorganisation hat zusammen mit der in Paris ansässigen Fondation Notre Dame bisher 3,6 Millionen Euro für den Wiederaufbau eingenommen. Der Verein Freunde von Notre Dame de Paris wurde im Jahr 2017 gegründet, um die laufende strukturelle Instandhaltung der Kathedrale zu unterstützen. Die Organisation teilte mit, dass 95 Prozent der 1,8 Millionen Euro, die sie an Spenden erhielt, von US-amerikanischen Einzelpersonen und Unternehmen kamen.
Celia Verot, Generaldirektorin der Fondation du Patrimoine, sagte gegenüber Associated Press, dass wohlhabende Franzosen nicht bereit zu sein scheinen, die Wiederaufbauarbeiten zu finanzieren. Sie hätten besondere Visionen und warteten darauf, wie diese sich mit den Plänen der Regierung zur Instandsetzung der Kathedrale vereinbaren ließen. Verot betonte:
Es ist eine freiwillige Spende, also warten die Unternehmen auf die Vision der Regierung, um zu sehen, was genau sie finanzieren wollen.
Ein anderer Stiftungsvertreter wies darauf hin, dass die laufenden Aufräumarbeiten für wohlhabende Spender unattraktiv seien. Man würde untereinander eher konkurrieren, um den Bau neuer architektonischer Elemente für die Nachwelt zu finanzieren.
Laut Olivier de Challus, Chief Guide und Architekt bei Notre Dame, müsse die Richtung der Wiederaufbauarbeiten noch festgelegt und der Schaden des Brandes noch bewertet werden. Er sagte:
Es spielt keine Rolle, dass die großen Geber noch nicht gespendet haben, denn die Entscheidungen über den Turm sowie die wichtigsten architektonischen Entscheidungen werden wahrscheinlich erst Ende 2020 getroffen. Dann werden die großen Summen benötigt.
Die Kathedrale Notre Dame de Paris, ein Juwel der mittelalterlichen gotischen Architektur, ist eines der bekanntesten und meistbesuchten Denkmäler der Welt. Das historische Wahrzeichen aus dem 13. Jahrhundert ging am 15. April in Flammen auf. Während es den Feuerwehrleuten gelang, die Hauptglockentürme und die Außenmauern vor dem Einsturz zu bewahren, wurde das Dach komplett zerstört.
In einem im vergangenen Monat veröffentlichten Vorbericht der Pariser Staatsanwaltschaft heißt es, dass Fahrlässigkeit die Ursache für den verheerenden Brand in Notre Dame sein könnte. Der Bericht schließt zwar kriminelle Handlungen aus, weist jedoch darauf hin, dass "bestimmte Mängel" einer oder mehrerer Beteiligter zu dem verheerenden Ausmaß des entstandenen Schadens hätten beitragen können.
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