Europa

Kosovo: Russischer Mitarbeiter der UN-Mission freigelassen

Am Dienstag waren Spezialkräfte der kosovarischen Polizei in den vorwiegend von Serben bewohnten Norden eingedrungen. In mehreren Gemeinden führten sie Razzien durch. Es gab mehrere Verletzte. Der festgenommene russische Staatsbürger wurde nun freigelassen.
Kosovo: Russischer Mitarbeiter der UN-Mission freigelassenQuelle: Reuters

Mehr als sechs Stunden dauerte die Aktion der kosovarischen Polizei. Die Spezialeinheit NjSO – ehemals Regional Operational Support Unit (ROSU) – war in die mehrheitlich von Serben bewohnten Gemeinden im Norden des Kosovo eingedrungen. Laut den kosovarischen Behörden handelte es sich dabei um eine Polizeirazzia gegen "Schmuggler" und "organisierte Kriminalität". Belgrad spricht von Einschüchterungsversuchen der serbischen Bevölkerung.

Nach Angaben der kosovarischen Behörden wurden 19 Polizisten (elf Serben, vier Bosniaken und vier Kosovo-Albaner) sowie neun weitere Personen verhaftet. Zudem sollen Waffen gefunden worden sein. Unter den Festgenommenen waren auch zwei Mitarbeiter der UN-Mission im Kosovo (UNMIK). Einer von ihnen ist der russische Staatsbürger Michail Krasnoschtschekow.

Festnahme wegen "Teilnahme an Barrikaden"

Im Laufe des Nachmittags meldeten lokale Medien, dass der russische UNMIK-Mitarbeiter freigelassen worden sei. Nach Angaben der Vereinten Nationen seien er und ein weiterer Mitarbeiter "zur Behandlung ihrer Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden". Nach Aussagen des kosovarischen Polizeipräsidenten Rashit Qalaj wurden sie als "Teilnehmer an Barrikaden" verhaftet. Vor der Gemeinde Zubin Potok hätten Dutzende Bewohner versucht, mit mehreren errichteten Barrikaden den Polizeieinsatz zu verhindern. An der Straßenseite hätten die zwei Mitarbeiter in ihrem UNMIK-Wagen gesessen.

Laut serbischen Medien seien sie schwer verletzt worden. "Beide Personen werden auf der Intensivstation mit schweren Kopfverletzungen behandelt", sagte Zlatan Elek, stellvertretender Leiter des Krankenhauses in Nord-Mitrovica, den serbischen Medien. Krasnoschtschekow habe eine Kopfverletzung und einen Bruch des Jochbeins erlitten. Zwei weitere Personen wurden mit leichten Verletzungen eingeliefert.

Das russische Außenministerium verurteilte die Festnahme als "unerhörten Vorfall". Russland hat zudem die EU und die USA mit Blick auf neue Spannungen im Kosovo zum dringenden Handeln aufgefordert. Die internationalen Schutzmächte Pristinas müssten auf die radikalen Kosovo-Albaner einwirken, um eine weitere Eskalation des Konflikts mit unvorhersehbaren Folgen zu verhindern. Moskau verurteilte die Razzia im mehrheitlich von Serben bevölkerten Norden als neuerliche Provokation. Die gewaltsame Polizeiaktion habe das Ziel gehabt, die serbische Bevölkerung einzuschüchtern.

Rund 120.000 Serben leben heute noch im Kosovo. Die meisten bewohnen den Norden der abtrünnigen serbischen Provinz.

Mehr zum Thema"Es droht ein neuer Konflikt": Pristina plant Armee - Serbien sieht Bürger im Kosovo in Gefahr

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.