Europa

Belgrad in Gefechtsbereitschaft: Kosovarische Spezialeinheit dringt in serbische Gemeinden ein

Spezialkräfte der kosovarischen Polizei drangen in den überwiegend von Serben bewohnten Norden ein. Mehrere Menschen wurden verhaftet, mehrere verletzt. Pristina spricht von Kampf gegen Korruption, Serbien versetzt Streitkräfte in volle Gefechtsbereitschaft.
Belgrad in Gefechtsbereitschaft: Kosovarische Spezialeinheit dringt in serbische Gemeinden einQuelle: AFP

Am frühen Morgen sind Spezialkräfte der kosovarischen Polizei NjSO - ehemals Regional Operational Support Unit (ROSU) - in alle nördlichen Gemeinden, in denen mehrheitlich serbische Bevölkerung lebt, eingedrungen. Darunter sind Zubin Potok und Nordmitrovica. Die Bewohner im Norden der geteilten Stadt Mitrovica wurden durch die Luftschutzsirene vor der Polizeiaktion gewarnt. 

Nach Angaben des serbischen Staatsfernsehens RTS seien inzwischen 23 Menschen verhaftet worden. Darunter sollen sowohl Serben als auch Bosniaken sein. Belgrad spricht von Einschüchterungsversuchen gegen Serben in der Region. Serbiens Präsident Aleksandar Vučić berief bereits eine Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates ein. Die Streitkräfte des Landes wurden in volle Gefechtsbereitschaft versetzt. Inzwischen wurde auch bekannt, dass ein russischer Staatsbürger, der für die UN-Mission UNMIK im Kosovo arbeitet, verhaftet worden sei. Der russische Botschafter in Serbien, Alexander Tschepurin, verurteilte die Festnahme und forderte sofortige Freilassung.

Der serbische Präsident sagte, das Ziel dieser Aktion sei es, die serbische Bevölkerung im Kosovo einzuschüchtern.

Sowohl der serbischen als auch der internationalen Öffentlichkeit (und) den Vertretern der EU, haben wird schon am 17. Mai Informationen darüber geliefert, dass albanische Kräfte Verhaftungen von Dutzenden Menschen vorbereiten, unter dem Vorwand des Kampfes gegen organisierte Kriminalität und Korruption. Ich habe gesagt, dass dies zu Verunsicherung und großer Angst im Norden des Kosovo führen wird. Heute kurz vor sechs Uhr begann die Aktion der Spezialeinheiten FIT und NjSO, ehemals ROSU", sagte der serbische Präsident. 

Die Bewohner der serbischen Gemeinde Zubin Potok sollen laut serbischen Medien mit in Brand gesetzten Autoreifen sowie Lastwagen die Straßen blockiert haben, um die Polizeiaktion zu verhindern.

Die kosovarischen Beamten sollen daraufhin Tränengas und Schusswaffen eingesetzt haben. Mehrere Menschen seien verletzt und verhaftet worden. Die Polizei soll zudem mehrere Häuser gestürmt haben. Wie die Bewohner gegenüber serbischen Medien berichteten, soll die Polizei rabiat vorgegangen sein, mehrere Menschen sollen geschlagen worden sein. In dem Dorf Donje Varage in der Nähe von Zubin Potok sollen zwei Serben verletzt worden sein, als es zwischen ihnen und den Spezialkräften zu einem Schusswechsel mit mehr als 200 abgefeuerten Patronen gekommen sei.

KFOR-Sprecher: Keine weiteren Militärkräfte in den Norden des Kosovo geschickt

Auch in Nordmitrovica soll es zu einem Schusswechsel gekommen sein. Mehrere Waffen sollen beschlagnahmt worden sein.

Die serbische Rundfunkanstalt RTS meldete Bewegungen von Streitkräften und Polizei Serbiens in Richtung Kosovo.

Laut der kosovarischen Polizei verlief der Einsatz in insgesamt sieben Gemeinden, darunter auch in solchen, die mehrheitlich von kosovarisch-albanischer Bevölkerung bewohnt sind. Weiter hieß es, die Aktion sei gegen Korruption und organisierte Kriminalität gerichtet. Es gehe vorwiegend um Warenschmuggel, Amtsmissbrauch und Bestechung. Unter den Festgenommenen seien auch mehrere Polizeibeamte. Laut einem Bericht der kosovarischen Internetseite Insajderi sollen insgesamt 19 Polizisten und neun weitere Personen verhaftet worden sein.

Laut dem Sprecher der internationalen Kosovo-Truppen KFOR, Vincenzo Grasso, handele sich hierbei "nur um eine Polizeiaktion", es seien keine weiteren Militärkräfte in den Norden des Kosovo geschickt worden.

Der kosovarische Premierminister Ramush Haradinaj rief die Bevölkerung dazu auf, Ruhe zu bewahren. Er bestätigte ebenfalls, die Aktion der Polizei sei gegen organisierte Kriminalität sowie gegen Polizei- und Zollbeamte gerichtet.

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