Europa

Poroschenko und Selenskij liefern sich Schlagabtausch am Telefon

Der ukrainische Staatchef Poroschenko kam gestern Abend ohne Vorankündigung in eine ukrainische Live-Sendung und rief seinen Rivalen Selenskij an. Die beiden Präsidentschaftskandidaten stritten sich so lange, bis einer schließlich auflegte.
Poroschenko und Selenskij liefern sich Schlagabtausch am Telefon© Reuters/Sputnik

Bei der Live-Übertragung des ukrainischen Fernsehsenders 1+1 ließ Poroschenko seinen Opponenten am Handy anrufen und forderte ihn auf, innerhalb der nächsten 40 Minuten ins Studio zu kommen, um die Debatte noch an Ort und Stelle zu starten.

Selenskij antwortete daraufhin, dass er sich gerade in Paris aufhalte, wo er den französischen Präsidenten Emmanuel Macron treffen werde. Dass er gerade nicht in Kiew sei, wisse Poroschenko, unterstrich Selenskij.

Herr Poroschenko weiß sehr gut, dass ich mich in Paris, Frankreich, befinde, weil seine tollen Autos vom Sicherheitsdienst mich zum Flughafen begleiteten.

Poroschenkos Appell, sofort ins Studio zu kommen, sei für ihn daher mehr als verwunderlich. Selenskij unterstrich auch, dass die beiden sich bereits geeinigt hätten, am 19. April in einem Stadion öffentlich zu debattieren. Poroschenko erwiderte, er verfolge nicht, wohin Selenskij reise.

Anschließend kam es zu einem Schlagabtausch, bei dem beide Kandidaten aneinander vorbeiredeten und einander nicht zuhörten. Auch bei der Frage nach dem konkreten Datum konnten die beiden nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen: Während Selenskij darauf bestand, die Debatte am 19. Februar zu führen, wehrte sich Poroschenko entschlossen dagegen. Nach der Auseinandersetzung legte Selenskij schließlich den Hörer auf.

Der Direktor des Senders 1+1 kündigte nun an, gegen den Präsidenten eine Klage einzureichen, da er "ohne Einladung in die Sendung stürmte". Ihm zufolge habe Poroschenko sich auch nach mehrfachen Ermahnungen der Moderatorin nicht hinsetzen wollen und zog die gesamte Show auf sich, anstatt eingeladene Experten ausreden zu lassen.

Einen Tag zuvor ist im Netz ein Video aufgetaucht, in dem gezeigt wird, wie Selenskij von einem Mülllaster überfahren wird. Der Entertainer vermutet, dass das Video von Poroschenkos Wahlkampfteam montiert wurde. Poroschenko und sein Wahlkampfteam streiten alle Vorwürfe ab.

Mehr zum ThemaEndgültiges Wahlergebnis in Ukraine steht fest - Selenskij und Poroschenko planen gemeinsame Debatte

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.