Europa

Frontex: Illegale Migration in die EU um rund ein Drittel gesunken

Die Zahl illegal in die EU einreisender Migranten ist nach Angaben der EU-Grenzschutzagentur Frontex im bisherigen Jahresverlauf um rund ein Drittel gesunken. Bis November seien es rund 30 Prozent weniger gewesen als ein Jahr zuvor.
Frontex: Illegale Migration in die EU um rund ein Drittel gesunkenQuelle: www.globallookpress.com

Die EU-Kommission hatte im September auf Drängen der EU-Spitzen vorgeschlagen, der EU-Grenzschutzagentur Frontex bis 2020 eine ständige Reserve von 10.000 Einsatzkräften zur Verfügung zu stellen – das wären rund 8.500 mehr als heute. Die Einsatzkräfte sollen einen besseren Schutz der EU-Außengrenzen ermöglichen und somit die derzeitigen Kontrollen an den EU-Binnengrenzen überflüssig machen.

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Bis die neue EU-Grenzschutztruppe ihre Stärke von 10.000 Beamten erreicht, wird deutlich mehr Zeit vergehen als von der EU-Kommission vorgesehen. "2025 wäre für mich ein machbarer Zeitplan", sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) am vergangenen Donnerstag bei EU-Beratungen zum Thema in Brüssel. 

Erst wenn der Außengrenzenschutz gewährleistet ist, könne man auf Binnengrenzkontrollen zwischen Österreich und der Bundesrepublik Deutschland verzichten, sagte Seehofer.

Am Donnerstag teilte die EU-Grenzschutzagentur Frontex mit, dass die Zahl illegal in die EU einreisender Migranten im bisherigen Jahresverlauf um rund ein Drittel gesunken ist. Bis November seien es insgesamt 138.000 Fälle und damit rund 30 Prozent weniger gewesen als ein Jahr zuvor.

Aktuellen Prognosen zufolge könnte es die niedrigste Zahl seit 2014 werden, teilte Frontex am Donnerstag in Warschau mit. Damals wurden fast 283.000 illegale Grenzübertritte festgestellt.

Gesamtzahl der Flüchtlinge auf dem Seeweg verringert 

Auch die Internationale Organisation für Migration (IOM) hatte mitgeteilt, dass bis zum 9. Dezember 110.833 Migranten und Flüchtlinge 2018 Europa auf dem Seeweg erreicht haben. Damit ist die Gesamtzahl der 2018 registrierten Ankünfte geringer als im gleichen Zeitraum 2017 (165.536) und 2016 (354.395).

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In diesem Monat soll Libyen an das europäische Überwachungsnetzwerk "Seepferdchen Mittelmeer" angeschlossen werden. Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss südlicher EU-Staaten und einen Teil des Informationsraum des Systems EUROSUR zur Überwachung der EU-Außengrenzen, wodurch libysche Behörden und Milizen wie die Küstenwache beispielsweise Koordinaten von Booten mit Geflüchteten erhalten, um diese zurück nach Libyen zu bringen.

Die Route über das Mittelmeer ist laut IOM weiterhin das tödlichste Gebiet für Migranten weltweit, im Jahr 2018 wurden bisher 2.160 Menschen tot oder vermisst gemeldet. Ein Vertreter der IOM in Italien sagte, dass die Gesamtzahl der irregulären Ankünfte auf dem Seeweg im Mittelmeerraum in diesem Jahr allein in Italien um fast 10.000 Personen niedriger gewesen sei als im gleichen Zeitraum 2017. Laut offizieller Daten des italienischen Innenministeriums sei ein Rückgang von gut 80 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum verzeichnet worden.

Wie auch Frontex mitteilte, kommen vor allem über die zentrale Mittelmeerroute zwischen Libyen und Italien inzwischen deutlich weniger Menschen. Im November wurden 900 illegale Grenzübertritte festgestellt – 83 Prozent weniger als im November 2017. 

Stattdessen kommen die meisten Migranten mittlerweile in Spanien an. Mit 4.900 Fällen kam im November mehr als die Hälfte der illegal in die EU eingereisten Migranten über die westliche Mittelmeerroute – 29 Prozent mehr als im November 2017. Zwischen Januar und November seien es fast 53.000 Menschen gewesen – mehr als doppelt so viele wie im Vergleichszeitraum 2017. Die meisten Menschen kämen aus Marokko, Guinea und Mali.

Auf der östlichen Mittelmeerroute wurden im November 2.700 illegale Übertritte festgestellt, 42 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Im Jahresverlauf stieg die Zahl jedoch bis November im Vergleich zu 2017 um 30 Prozent auf 50.900 – viele Fälle würden an der Landgrenze zur Türkei registriert. Die meisten Menschen auf dieser Route kamen demnach aus Syrien, Afghanistan und dem Irak.

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