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Benutzt Scotland Yard gefälschte Bilder? Unstimmigkeiten auf den "Täter-Fotos" im Fall Skripal

Mindestens zwei von der britischen Polizei veröffentlichte Fotos der vermeintlichen "Täter" scheinen manipuliert worden zu sein. Dies erklärt die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa. Der britische Diplomat a.D. Craig Murray spricht sogar von Fälschung.
Benutzt Scotland Yard gefälschte Bilder? Unstimmigkeiten auf den "Täter-Fotos" im Fall Skripal© Screenshot Metroploitan Police

Zwei von der Londoner Polizei am 5. September veröffentlichte CCTV-Bilder (closed circuit television) von Überwachungskameras zeigen angeblich zwei "Täter" im Skripal-Fall, nämlich Alexander Petrow und Ruslan Boschirow in dem Moment, als die beiden Männer durch einen Tunnel im Flughafen gehen. Auf den Bildern durchqueren sie jeweils eine Schleuse am Flughafen Gatwick in exakt der gleichen Sekunde – um 16:22:43 am 2. März 2018. Hinter den beiden Männern ist keine andere Person zu sehen. Diese Fotos sollten ihr Eintreffen in Großbritannien zwei Tage vor dem Giftanschlag auf Sergej Skripal und seine Tochter am 4. März in Salisbury dokumentieren.  

Auf diese Unstimmigkeit wies die Presse-Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa in der Fernsehsendung "60 Minuten" des Fernsehkanals Rossija 1 hin. 

Der gleiche Raum, der gleiche Korridor, die gleiche Zeit auf dem Bild. Entweder sind die genauen Zeitangaben über das Foto darübergelegt oder man zeigt uns 'GRU-Mitarbeiter', die gelernt haben, sich gleichzeitig fortzubewegen und ihre eigene Erscheinung auf zwei verschiedene Bilder zu teilen. Das ist Trolling auf göttlichem Niveau, sagte sie.

Der ehemalige britische Diplomat Craig Murray weist in diesem Zusammenhang auf den Umstand hin, dass im Abstand von zehn Yards niemand hinter den abgebildeten Personen zu sehen ist. Dafür sieht er zwei Erklärungen – entweder könne einer der beiden schneller als Usain Bolt laufen oder die CCTV-Bilder seien gefälscht. Eine andere physikalisch plausible Erklärung dafür gebe es nicht, es sei denn, die beiden passieren exakt zur gleichen Zeit - was allerdings ebenfalls ein höchst erstaunlicher Zufall wäre - zwei verschiedene Korridore, die identisch aussehen.

Scotland Yard veröffentlichte diese Fotos  mit mehreren anderen, die die Anwesenheit der beiden verdächtigten "Russen" in London und in Salisbury am 2. und 4. März belegen sollen. Die Zeitangaben in der Erläuterung zu den Fotos vom Flughafen stimmen dabei mit den Zeitangaben auf den CCTV-Bilder nicht überein. Laut Erläuterung seien die "Täter" am Flughafen um 15 Uhr abgebildet.

Ein Erklärungsansatz der in den Sozialen Medien diskutiert wird, verweist auf das Nordterminal des Flughafens Gatwick, am nördlichen Ende der Ankunftsebene Null. Dort führen mehrere parallele und scheinbar identische Gates in das Flughafen-Gebäude. Jeder der Durchgänge verfügt über eine Kamera. Flüge aus Moskau von Aeroflot werden am Nordterminal abgefertigt.

Allerdings ist es selbst in diesem Fall sehr unwahrscheinlich, dass beide "GRU-Agenten" sekundengenau" die Gates passierten.

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Doch es gibt noch andere Unstimmigkeiten, die dem russischen Außenministerium auffielen. Es sei bekannt, dass man - um ein Einreisevisum nach Großbritannien erhalten zu können - sehr viele Formulare mit persönlichen Angaben ausfüllen müsse, bis hin zu Fragen nach Kontaktpersonen, zu Verwandten und Konten. Auch ein biometrisches Foto müsse man einreichen. Warum - statt einen solchen Fotos - die Londoner Polizei unscharfe, dunkle Fotos verwende, die zudem noch vor dem gleichen grauen Hintergrund gemacht worden sind, fragte Sacharowa. 

Das manipulative Vorgehen der britischen Medien und die Vorwürfe von Gangstertum gegen die russische Führung mit solchen vermutlich fabrizierten "Beweisen" nannte die Sprecherin des Außenministeriums ein "Höllen-Karussell". Es sei unmöglich, ein vernünftiges Gespräch mit der britischen Seite zu führen, denn alles, was man sagt, werde sofort ins Gegenteil umgedeutet, so Sacharowa.

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