Europa

NATO-General: Militärbündnis muss Präventivschläge gegenüber Russland erwägen

Der italienische NATO-Admiral Giuseppe Cavo Dragone erklärte gegenüber der Financial Times, dass die NATO-Mitglieder offensivere Wege finden sollten, um gegenüber Russland "aggressiver oder proaktiver" in Erscheinung zu treten. Er schlägt vor Präventivschläge gegen Russland zu führen.
NATO-General: Militärbündnis muss Präventivschläge gegenüber Russland erwägenQuelle: Gettyimages.ru © Anadolu Agency

Der italienische Admiral Giuseppe Cavo Dragone, amtierender Vorsitzender des NATO-Militärausschusses, erklärte in einem am Sonntag veröffentlichten Interview für die Financial Times, dass die Mitgliedstaaten ihre Optionen abwägen sollten, um auf das zu reagieren, was er als Russlands "hybriden Krieg" bezeichnete (Bezahlschranke). Der Kommandant fügte hinzu, dass das Militärbündnis einen "Präventivschlag" als "defensive Maßnahme" diskutiere, um dahingehend zu jedoch zu versichern, dass diese Gedanken "weniger unserer üblichen Denk- und Verhaltensweise entspricht."

Admiral Giuseppe Cavo Dragone war von November 2021 bis Oktober 2024 Generalstabschef der italienischen Streitkräfte und ist seit Januar 2025 Vorsitzender des NATO-Militärausschusses in Brüssel. Laut der Financial Times hätten aktuell "einige" ungenannte Diplomaten, dabei "speziell aus Osteuropa", strengere Maßnahmen seitens der NATO gefordert, um gegen vermeintliche vielfältige Militäraktionen Russlands zu reagieren, so zu den Vorwürfen der "Sabotage oder Drohnenangriffen".

Der NATO-Admiral erklärte mit Blick auf diese Forderungen in dem FT-Interview, dass das westliche Militärbündnis "eine verstärkte Reaktion auf die hybride Kriegsführung Moskaus in Betracht ziehe." Er betonte:

"Wir prüfen alle Optionen. Im Bereich Cybersicherheit reagieren wir eher passiv. Wir denken darüber nach, aggressiver und proaktiver statt reaktiv zu agieren."

Dazu heißt es weiter seitens des Admirals:

"Eine Option könnte sein, aggressiver vorzugehen als unser Gegenüber."

Im September verstärkte die NATO ihre Luftpatrouillen in Osteuropa und den baltischen Staaten als Reaktion auf angebliche Luftraumverletzungen durch Russland. Moskau hat die Vorwürfe umgehend zurückgewiesen, dass seine Flugzeuge und Drohnen in den Luftraum des Bündnisses eingedrungen seien, und wirft dem westlichen Militärbündnis Propaganda und Kriegshetze vor.

Politico Europe berichtete in der letzten Woche, dass die NATO "auch gemeinsame offensive Cyberoperationen" gegen Moskau in Betracht ziehe. Der Artikel trägt die Überschrift:

"Europa denkt das Undenkbare: Vergeltungsmaßnahmen gegen Russland"

Dragone führte gegenüber der Financial Times weiter aus, dass mögliche Entscheidungsfindungen der NATO durch die "Gerichtsbarkeit" eingeschränkt worden seien. So erklärte er abschließend im Interview zu dem vermeintlich vorliegenden Hauptproblem Brüssels:

"Die NATO und ihre Mitglieder sind aufgrund ethischer, rechtlicher und justiziabler Gründe viel mehr Einschränkungen unterlegen als unsere Gegenpartei. Das ist ein Problem. Ich möchte nicht sagen, dass es eine aussichtslose Position ist, aber es ist eine schwierigere Position als die unserer Gegenpartei."

Russland hat vom Westen unterstellte Hackerangriffe auf Institutionen regelmäßig dementiert und dabei betont, dass es vielmehr selbst Ziel zahlreicher Cyberangriffe gewesen sei, darunter auch einige, zu denen sich pro-ukrainische Gruppen bekannt hätten.

Der russische Botschafter in Belgien, Denis Gontschar, erklärte in der Vorwoche, dass die NATO-Mitglieder unter dem stetigen Vorwand, Russlands "nicht existente" Pläne für einen Angriff auf sie abzuwehren, manipulativ einsetzen würden, um eine "grassierende Militarisierung" Europas voranzutreiben.

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