
Deutsche Schule in Litauen eröffnet – 700 Soldatenkinder erwartet

An diesem Dienstag fand in der litauischen Hauptstadt Vilnius die Eröffnungsfeier für die sogenannte "Deutsche Schule Vilnius" statt. In dieser Schule sollen die Kinder der zivilen und militärischen Bundeswehrangehörigen unterrichtet werden, die im Rahmen der "Brigade Litauen" im Baltikum ihren Dienst ableisten.
Bei der Eröffnung der Schule waren hochrangige Gäste wie die litauische Verteidigungsministerin Dovilė Šakalienė anwesend. Sie erklärte gegenüber Reportern: "Wir leben an der Grenze zu Russland und Weißrussland. Die Anwesenheit deutscher Soldaten und ihrer Familien hier ist ein starkes Zeichen dafür, dass wir nicht allein sind." Die Eröffnung der "Deutschen Schule" sei ein starkes Signal an feindliche Staaten, berichtet der litauische halbstaatliche Sender LRT. Offenbar betrachtet man in Litauen die Anwesenheit deutscher Kinder als Lebensversicherung.

Šakalienė führte weiter aus:
"Bundeskanzler Merz hat deutlich gemacht: Die Verteidigung Deutschlands beginnt hier, auf litauischem Boden. Je enger unsere Gesellschaften und Familien zusammenarbeiten, desto stärker sind wir. Auf die Einheit kommt es an. Nicht nur auf unsere Soldaten, Waffen und Übungsplätze, sondern auch auf den Geist der Gesellschaft. Familien sind ein integraler Bestandteil davon."
Der anwesende deutsche Vertreter, Nils Hilmer (SPD), seines Zeichens Staatssekretär im Bundesministerium der Verteidigung, betonte, dass es sich um die größte Schule für Kinder von Bundeswehrsoldaten außerhalb Deutschlands handeln werde. Die Gründung der "Deutschen Schule" werde ein Eckpfeiler des deutschen Engagements im Baltikum sein. Hilmer zollte den litauischen Partnern Respekt für die schnelle Einrichtung der Schule binnen zwei Jahren.
Auch auf die angeblichen Drohnenvorfälle im Baltikum ging Hilmer ein: Besonders die vergangenen Tage, an denen durch Luftraumverletzungen die Bedrohung für die NATO immer deutlicher geworden sei, hätten gezeigt, dass die Entscheidung für die Stationierung der Brigade Litauen "historisch, notwendig und richtig" gewesen sei.
Die litauische Bildungsministerin Raminta Popovienė bot an, den deutschen Kindern auf Wunsch das Erlernen der litauischen Sprache zu ermöglichen, ebenso wie die Teilnahme an außerschulischen Bildungsangeboten in Litauen.

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) war offenbar nicht zugegen, obwohl er sich gerade in Litauen aufgehalten und am Montag ein Bundeswehr-Logistikzentrum in Rukla eröffnet hatte, wie Bilder auf dem Facebook-Account der deutschen Botschaft in Vilnius zeigen. An die Schüler in Vilnius wurden im Auftrag des Verteidigungsministers Bälle, Kartenspiele und Süßigkeiten verteilt.
Seit einigen Wochen werden rund 50 Kinder der in Litauen stationierten deutschen Soldaten in der neueröffneten Schule unterrichtet, und zwar nach nordrhein-westfälischem Lehrplan. Der auf Deutsch stattfindende Unterricht wird bisher nur in Vorschul- und Grundschulklassen erteilt. Litauen stellte dafür als Provisorium bis zum Umzug der Lehranstalt an den eigentlich geplanten Standort das Gelände eines Bildungszentrums für Sehbehinderte zur Verfügung. Die Grundschullehrerin und die Schuldirektorin stammen aus Deutschland. Die Vorschulerziehung erfolgt durch litauische Pädagogen. Für das Schuljahr 2026/2027 ist geplant, die Schule um höhere Klassen (5–11) zu erweitern. Zur Überbrückung besuchen die deutschen Kinder und Jugendlichen internationale Privatschulen.
Momentan leben 28 deutsche Soldatenfamilien in Litauen, weitere 33 sollen nach Angaben des litauischen Verteidigungsministeriums bis Oktober eintreffen. Bis Ende 2027 soll die "Brigade Litauen" vollständig im Baltikum stationiert sein. Der stellvertretende litauische Verteidigungsminister Tomas Godliauskas sagte, dass bis dahin die Ankunft von etwa 700 Kinder deutscher Soldaten erwartet würde. Dazu kommen laut Angaben des Bürgermeisters von Vilnius, Valdas Bekunskas, 200 Kindergartenkinder. Die litauische Regierung hat diesen Sommer fast zwei Millionen Euro für die Ausbildung der deutschen Soldatenkinder bereitgestellt.
Schuladresse bekanntgegeben
Auffallend ist, dass LRT und andere litauische Medien in ihren Berichten die genauen Standorte nicht nur der eigentlichen "Deutschen Schule" in Vilnius, sondern auch den der zukünftigen deutschen Grundschule in Kaunas und weiterer Einrichtungen für deutsche Kinder in Litauen angeben. Teilweise sogar mit Straßennamen!
Es mag den einheimischen Litauern ohnehin bekannt sein, wohin die deutschen Schulkinder jeden Morgen laufen. In Zeiten der allgegenwärtigen Drohnenhysterie – einschließlich der Gefahr von False-Flag-Attacken – ist es allerdings mindestens leichtfertig, die Standortdaten der pädagogischen Einrichtungen in den Medien veröffentlichen zu lassen. Man fragt sich unwillkürlich, wie sehr den litauischen Offiziellen die Sicherheit ihrer deutschen Lebensversicherung wirklich am Herzen liegt.
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