Europa

Nach Drohnenvorfall: Polen bittet Verbündete um Flugabwehrmittel

Nach der vermeintlichen Abwehr russischer Drohnen über polnischem Territorium fordert Warschau von seinen Verbündeten zusätzliche Flugabwehrsysteme. Polens Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz bestätigt weitere Hilfe aus Schweden und den Niederlanden.
Nach Drohnenvorfall: Polen bittet Verbündete um FlugabwehrmittelQuelle: Gettyimages.ru © Ian Waldie

Warschau hat seine Verbündeten um zusätzliche Flugabwehrsysteme und Mittel zur Drohnenabwehr gebeten. Laut einem Bericht von Bloomberg erfolgte die Anfrage, nachdem Polen mehrere russische Drohnen über seinem Hoheitsgebiet abgeschossen haben will.

Am Mittwoch aktivierte die NATO Artikel 4 des Bündnisvertrags, um die Konsultationen über den Vorfall einzuleiten und den Weg für koordinierte Reaktionen zu ebnen. Der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski erklärte auf einer Pressekonferenz, dass sein Land Patriot-Systeme und auch eine "Anti-Drohnen-Mauer" brauche. Der britische Verteidigungsminister John Healey bezeichnete den Vorfall als "gefährlich, rücksichtslos und beispiellos".

Eine Quelle von Bloomberg erklärte, dass die britische Regierung zumindest einige der sechs Typhoon-Jets nach Polen zurückbeordern könnte, die bis vor sechs Wochen im Rahmen einer NATO-Mission in dem osteuropäischen Land stationiert gewesen seien.

Polens Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz gab bekannt, dass er von seinem schwedischen Amtskollegen Paul Jonsson Informationen über die Entsendung zusätzlicher Unterstützung nach Polen, einschließlich Flugabwehrsystemen und Luftfahrzeugen, erhalten habe. Nach Angaben des Ministers versicherten auch die Niederlande die Lieferung von Patriot-Flugabwehrraketen, Mitteln zur Drohnenabwehr und die Stationierung von 300 Soldaten. Das Verteidigungsministerium zitierte Kosiniak-Kamysz auf der Plattform X so:

"Tschechien, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Finnland und die baltischen Staaten – alle Verbündeten sind bereit, Unterstützung zu leisten, und haben konkrete Erklärungen abgegeben. Das Inkrafttreten von Artikel 4 des Nordatlantikvertrags ist eine seltene und ernste Situation."

In der Nacht vom 9. auf den 10. September meldeten die polnischen Streitkräfte die Zerstörung mehrerer Drohnen. Warschau erklärte, dass es sich um russische Drohnen gehandelt habe.

Nach Angaben des NATO-Generalsekretärs Mark Rutte wurden die Drohnen von polnischen, niederländischen, deutschen und italienischen Kampfflugzeugen abgeschossen. Laut einem Reuters-Bericht betrachtet das Bündnis den Vorfall nicht als Angriff.

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