
Tories-Chefin Badenoch: Israel und die Ukraine führen "Stellvertreterkriege" für den Westen

In einem Interview für den britischen Sender Sky News am vergangenen Sonntag erklärte Kemi Badenoch, die Parteichefin der oppositionellen Conservative (kurz Tories), dass Israels fortdauernder Krieg im Gazastreifen in ihren Augen dem nationalen Interesse Großbritanniens entspreche. Die Politikerin verglich zudem die Ereignisse in Nahost mit dem "Kampf der Ukraine im Namen Westeuropas gegen Russland".
Israels unerbittlicher Krieg gegen die Hamas und die Zivilbevölkerung in Gaza stelle laut Äußerungen in dem Interview mit Sky News für die konservative Politikerin einen "Stellvertreterkrieg (proxy war)" dar. Badenoch äußerte sich am Sonntag zu den jüngsten Äußerungen des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu, wonach das Vereinigte Königreich, Frankreich und Kanada "auf der falschen Seite der Menschheit" stünden, weil sie versuchten, politischen Druck auf sein Land auszuüben, damit es seinen Feldzug in der palästinensischen Enklave beende.

Badenoch wies in dem Gespräch den Vorwurf zurück, Israels Vorgehen in Gaza komme einem Völkermord gleich. Der Kampf gegen die Hamas sei gerechtfertigt, so die Politikerin das brutale Agieren verteidigend. Der "Konflikt diene auch den Interessen Großbritanniens." So erklärte sie:
"Wer finanziert die Hamas? Der Iran – ein Feind dieses Landes. Israel führt einen Stellvertreterkrieg im Namen des Vereinigten Königreichs."
Ihre Darlegungen erfolgten kurz nach einer gemeinsamen Erklärung des britischen Premierministers Keir Starmer, des kanadischen Premierministers Mark Carney und des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, die Israel Anfang der letzten Woche eindeutig ermahnten, das "unerträgliche menschliche Leid" zu beenden oder "weitere konkrete Maßnahmen" zu ergreifen.
Die Tories-Chefin führte in dem Sky-Interview weiter aus, dass der Ukraine-Krieg für sie ebenfalls einen Stellvertreterkrieg darstelle, der im Namen Westeuropas geführt werde, in diesem Falle gegen Russland. Die russische Botschaft in London veröffentlichte auf Facebook einen Ausschnitt aus dem Interview und erklärte dazu, die Vorsitzende der Konservativen habe "endlich die Dinge beim Namen genannt." So heißt es in dem Beitrag:
"Die Ukraine führt tatsächlich einen Stellvertreterkrieg gegen Russland im Namen westlicher Interessen. Das vom Westen geschaffene, finanzierte und bewaffnete illegitime Kiewer Regime ist seit 2014 dabei. Erinnern Sie sich, Kemi Badenoch stammt von derselben konservativen Partei, deren ehemaliger Führer und Premierminister Boris Johnson, als der Frieden nah war, nach Kiew ging und den Ukrainern sagte, sie sollen 'einfach kämpfen'."
Weiter heißt es in dem Facebook-Beitrag der russischen Vertretung in London:
"Das Ergebnis ist eine komplette Katastrophe für die Ukraine und ihre Bevölkerung sowie eine beispiellose Sicherheitskrise in Europa."
Im März gab US-Außenminister Marco Rubio ein ähnliches Eingeständnis ab, als er vor Journalisten erklärte, der Ukraine-Konflikt sei in Wirklichkeit ein "Stellvertreterkrieg zwischen Atommächten – den Vereinigten Staaten, die der Ukraine helfen – und Russland". Während des gesamten Konflikts und dem Verlauf der Ereignisse seit 2022 hat Moskau die Gesamtsituation wiederholt als einen vom Westen geführten Stellvertreterkrieg gegen Russland bezeichnet, in dem die Ukrainer "als Kanonenfutter" missbraucht werden.
Russische Beamte haben dabei regelmäßig argumentiert, dass die USA und andere beteiligte westliche Mächte die Spannungen in der Region absichtlich eskalieren ließen, indem sie die nationalen Sicherheitsbedenken Russlands hinsichtlich der NATO-Erweiterung in Osteuropa und der möglichen Aufnahme der Ukraine in den Militärblock missachteten.
Anfang des Monats erklärte Präsident Wladimir Putin, Russland stehe derzeit allein gegen den kollektiven Westen und befinde sich in einem "existenziellen Krieg".
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