Europa

Ukrainische Angriffe auf TurkStream-Pipeline: Russland übergibt Türkei Beweise

Russland warf unlängst der Ukraine einen Drohnenangriff auf eine Gaskompressorstation für die Schwarzmeerpipeline "TurkStream" vor. Nun soll der Kreml der türkischen Regierung Beweise vorgelegt haben. TurkStream ist derzeit eine Alternativroute für russisches Pipelinegas in EU-Staaten.
Ukrainische Angriffe auf TurkStream-Pipeline: Russland übergibt Türkei BeweiseQuelle: AP © Lefteris Pitarakis

Russland hat Ankara ein diplomatisches Dossier übergeben, das "Beweise" für ukrainische Angriffe auf die mit der Türkei verbundene Energieinfrastruktur enthält, sagten mit der Angelegenheit vertraute Quellen dem Middle East Eye.

Russische Beamte übergaben das Dossier Anfang des Monats. Berichten zufolge enthält es Karten und andere Materialien, die mutmaßliche ukrainische Angriffe auf die "TurkStream"-Pipeline und andere Energieinfrastruktur auf russischem Territorium belegen.

Türkische Beamte haben sich bisher nicht öffentlich zu dem Beweisdokument geäußert, aber eine mit der Angelegenheit vertraute Quelle sagte, es sei gründlich geprüft worden.

Die Quelle wies auch darauf hin, dass Russland mehreren europäischen Ländern ähnliche Beweisdokumente vorgelegt hat, von denen viele seit dem Ukraine-Krieg im Jahr 2022 ein begrenztes diplomatisches Engagement mit Moskau unterhalten. Im Januar erklärte das russische Verteidigungsministerium, ukrainische Streitkräfte hätten mit neun "Kamikaze"-Angriffsdrohnen eine Gaskompressorstation im südrussischen Gebiet Krasnodar angegriffen, die "TurkStream" bedient.

Nach Angaben des Ministeriums hat die russische Luftabwehr alle Drohnen abgefangen. Die Trümmer einer Drohne verursachten jedoch leichte Schäden an einem Gebäude und an der Ausrüstung einer Dosieranlage. Im vergangenen Monat hatte Russland nach eigenen Angaben erneut einen Angriff von drei ukrainischen Drohnen auf dieselbe Kompressorstation abgewehrt.

Die über 930 Kilometer lange "TurkStream" ist derzeit die einzige direkte Pipeline zwischen Russland und Europa. Sie verläuft durch türkische Hoheitsgewässer im Schwarzen Meer und erreicht die Küste im türkischen Thrakien, bevor sie als Balkan Stream nach Bulgarien, Serbien und Ungarn weitergeführt wird. Aufgrund eines ausgelaufenen Transitvertrages fließt seit Jahresbeginn kein russisches Erdgas mehr über die Ukraine in die Staaten der Europäischen Union. "TurkStream" ist momentan eine Alternativroute für russisches Pipelinegas in EU-Staaten.

Mehr zum ThemaEuropäische Firmen liebäugeln wieder mit russischem Gas – als Rettung vor den USA

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.