Europa

Kreml reagiert auf britische Pläne zu Militärbasen in der Ukraine

London und Kiew haben ein 100-jähriges Abkommen unterzeichnet, das auch die Einrichtung von Militärbasen in der Ukraine vorsieht. Nun hat Kremlsprecher Dmitri Peskow zu diesen Plänen, die er als "sicherlich besorgniserregend" bezeichnete, Stellung bezogen
Kreml reagiert auf britische Pläne zu Militärbasen in der UkraineQuelle: Gettyimages.ru © Carl Court/Getty Images

Das mögliche Auftauchen militärischer Infrastruktur in der Ukraine, die mit der NATO in Verbindung steht, sei für Russland ein Grund zur Sorge, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag und kommentierte damit ein neues Sicherheitsabkommen zwischen London und Kiew.

In dem 100-jährigen bilateralen Abkommen, das am Donnerstag vom ukrainischen Regierungschef Wladimir Selenskij und dem britischen Premierminister Keir Starmer unterzeichnet wurde, heißt es, dass die beiden Nationen "Optionen für die Einrichtung und Aufrechterhaltung von Verteidigungsinfrastruktur in der Ukraine, einschließlich Militärbasen, Logistikdepots, Lagereinrichtungen für militärische Ausrüstung und Kriegsreserven" prüfen werden.

Obwohl die Einrichtung solcher Infrastruktur an sich nicht auf einen NATO-Beitritt der Ukraine hinauslaufen würde – ein Szenario, das Moskau strikt ablehnt – sind die britischen Pläne "sicherlich besorgniserregend", so Peskow gegenüber Journalisten.

Er teilte auch die ablehnende Haltung der russischen Regierung gegenüber britischen Erklärungen mit, wonach die Verteidigungskooperation mit der Ukraine eine verstärkte "Zusammenarbeit bei der maritimen Sicherheit" in der Nähe der russischen Grenzen, einschließlich des Asowschen Meeres, umfassen würde. Peskow betonte, dass das Asowsche Meer ein russisches Binnengewässer sei, sodass "Interaktionen zwischen der Ukraine und Großbritannien dort kaum stattfinden können".

Moskau betrachtet die NATO als feindliches Gebilde und hat ihre Mitglieder beschuldigt, mittels Kiew einen Stellvertreterkrieg gegen Russland zu führen und ukrainische Soldaten als "Kanonenfutter" zu benutzen.

Das Vereinigte Königreich ist einer der lautesten Unterstützer der Kriegsanstrengungen Kiews. In der 100-Jahres-Vereinbarung hat es sich verpflichtet, der Ukraine bis zum Finanzjahr 2030/31 jährlich nicht weniger als 3 Milliarden Pfund (3,5 Milliarden Euro) an Militärhilfe zukommen zu lassen.

Die Osterweiterung der NATO seit den 1990er-Jahren – die unter Verletzung der Zusagen erfolgte, die Moskau im Hinblick auf seine Zustimmung zur deutschen Wiedervereinigung gegeben hatte – ist nach Ansicht russischer Vertreter eine der Hauptursachen für die derzeitigen Feindseligkeiten.

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