Europa

Front bei Ugledar: Einzig ausländische Söldner leisten nennenswerten Widerstand

Obwohl das ukrainische Militär bei Ugledar umfangreiche Befestigungsanlagen gebaut hat und so nach Fall der Stadt hätte wirksam Nachhutkämpfe führen können, bleibt dies aus. Gründe: Taktik der russischen Kämpfer und Ausdünnung der ukrainischen Einheiten dort.

Nachdem Russlands Truppen Ugledar im Südwesten des Donbass befreit haben, versucht das ukrainische Militär, sie in der Umgebung der Stadt in Nachhutkämpfe zu verwickeln. Wie schon zuvor bei der Verteidigung der Stadt hätte ihm das eigens dafür angelegte umfangreiche Netz von Feuerstellungen, mit Stahlbeton befestigt und mit unterirdischen Gängen verbunden, bei diesen Kämpfen helfen sollen. Indes verlaufen die Nachhutgefechte für Russland beileibe nicht so zäh wie in Kiew erhofft.

Russlands Verteidigungsministerium führt hierfür zwei Gründe an. Einerseits ist dies der meisterliche Einsatz von Drohnen zur Aufklärung. Ein Stoßtruppkämpfer des Truppenverbands Ost mit dem Rufnamen Zenit spricht von einer Echtzeit-Weiterleitung von Aufklärungsdaten und darauf gegründeten, ebenfalls in Echtzeit übermittelten Befehlen:

"Die Operateure der unbemannten Fluggeräte sind unsere Augen. Ohne sie geht hier gar nichts."

Beim Neutralisieren der eingangs beschriebenen Feuerstellungen scheint ferner eine kampferprobte, wirksame Einsatztaktik für Kampfdrohnen mindestens ebenso bedeutend. Beispielsweise würden diese Stellungen sehr lange von Drohnen aus bombardiert, sodass dank der vergleichsweise hohen Präzision die eine oder andere Granate immer wieder ihren Weg ins Innere eines solchen Bunkers findet. Oft werden die Bombardements so lange fortgesetzt, bis die Munition im Inneren detoniert. Gerade die Einheiten, die in Friedenszeiten in der russischen Region Primorje im Osten des Landes stationiert waren und zum Truppenverband Ost gehören, seien in dieser Taktik hochgeübt, meldet das Verteidigungsministerium in Moskau.

Auch würden jegliche Sturmaktionen bis ins kleinste Detail ausgearbeitet und auf jede mögliche Entwicklung werde im Vorfeld beim Training im mittelnahen Hinterland in der Volksrepublik Donezk Bezug genommen. Insbesondere mit Blick auf den Einsatz von Panzerfahrzeugen erreiche die Vorbereitung ein extrem hohes Niveau, schildert ein Ausbilder mit dem Rufnamen Woltschara ("kapitaler Wolf"):

"Wenn wir mit Panzerfahrzeugen anrücken, dann werden vorher Modelle des jeweiligen Geländes angefertigt und jeder Schritt bis zum Automatismus geübt."

Allerdings scheinen die ukrainischen Einheiten am Frontabschnitt in Höhe Ugledar ihrerseits schlicht leergeblutet. Hierfür spricht die schlechte bis fehlende Ausbildung der ukrainischen Soldaten dort. Laut des Kämpfers mit dem Rufnamen Savall, der einen Stoßtrupp befehligt, gehe dies oft so weit, dass ausländische Söldner die einzigen seien, die überhaupt Widerstand leisteten. Der Rest versuche, möglichst schnell zurückzufallen oder sich gleich zu ergeben. Savall wörtlich:

"Früher hatten sie immer Dokumente dabei, die bescheinigten, dass sie auf NATO-Stützpunkten trainiert wurden – doch jetzt nicht mehr. Sprich, man schafft es zeitlich gar nicht, sie auszubilden, und schickt sie gleich in den Kampf."

Ein Stoßtruppschütze mit dem Rufnamen Schip meldet:

"Sie schießen nicht zurück und bereiten sich darauf vor sich zu ergeben, sobald wir anrücken. Falls sie gerade nichts Weißes für eine Fahne zur Hand haben, dann schreien sie halt, dass sie nicht kämpfen wollen und heben die Hände."

Auch Schip spricht mit Verweis auf die ukrainischen Gefangenen von einer fehlenden Militärausbildung:

"Sie sagen, sie wurden von der Arbeit weggeholt oder beim Gassigehen mit dem Hund. Sie bekamen Feldkleidung ausgehändigt, wurden in Fahrzeuge verladen und losgeschickt."

Derartige Berichte werden von jüngsten Meldungen vor allem in englischsprachigen Leitmedien mitgetragen. Dort weist man zusätzlich auf den Materialmangel bei den ukrainischen Truppen hin. Frische Rekruten würden mit unzureichenden Kenntnissen und mit kaum Munition in den Kampf geschickt.

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