Enttäuschung für Kiew: Tschechische Beschaffungsinitiative lieferte bisher nur 45.000 Granaten
Wie zu erwarten war, stieß die Initiative des tschechischen Präsidenten Petr Pavel, eines ehemaligen NATO-Generals, der Ukraine Munition auf dem Weltmarkt zu beschaffen, auf Hindernisse. Die Neue Züricher Zeitung meldete, bisher seien erst 45.000 von den im Februar versprochenen 800.000 Granaten angekommen, und bis Jahresende werde höchstens eine halbe Million erreicht.
Pavel hatte dafür Geld bei EU-Ländern eingesammelt und unter anderem von Deutschland 576 Millionen Euro (der ehemalige tschechische Verteidigungsminister Tomáš Kopečný sprach im Mai sogar von mehr als 600 Millionen), von den Niederlanden 250 Millionen und von Belgien 200 Millionen erhalten. Für 1,5 Milliarden Euro sollten 500.000 der begehrten Artilleriegranaten vom NATO-Kaliber 155 Millimeter und weitere 300.000 vom sowjetischen Kaliber 122 Millimeter erworben werden. Die Preise hätten sich allerdings verdoppelt; ab dem Jahr 2022 gerechnet sogar vervierfacht.
Die Initiative war auf der Münchner Sicherheitskonferenz verkündet worden, nachdem im Jahr 2023 die tatsächlichen Lieferungen von Granaten an die Ukraine aus der europäischen Rüstungsindustrie weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben waren. Dass Pavel einen derartigen Schritt gemacht hat, ist nicht verwunderlich; im Juni 2023 forderte er in einem Interview gar die Internierung aller in Westeuropa lebenden Russen. Im Mai dieses Jahres hatte Pavel dann überraschenderweise erklärt, Vorstellungen, die Ukraine könne die Kontrolle über die verlorenen Gebiete wiedererlangen, seien naiv.
Kopečný sprach zwar davon, die tschechische Initiative diene auch dem Zweck, zu verhindern, dass die NATO-Staaten auf dem Markt für Munition gegeneinander konkurrierten, aber die Kalkulation ging trotzdem nicht auf. Ein Bericht in der Times Ende Juni stellte zudem fest, aufgrund der hohen Nachfrage würden längst Händler Ware zurückhalten und auf noch höhere Preise warten. Eine weitere Beschaffungsinitiative der Tschechen könnte daher den nächsten Preisschub auslösen.
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