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Angeblich 14 Brigaden ohne Waffen: Selenskij beklagt "langsame" US-Militärhilfe

Laut Wladimir Selenskij mangelt es derzeit 14 Brigaden der ukrainischen Armee akut an Waffen und Ausrüstung. Verantwortlich macht Selenskij dafür die angeblich zu langsamen Waffenlieferungen aus dem Westen, insbesondere aus den Vereinigten Staaten.
Angeblich 14 Brigaden ohne Waffen: Selenskij beklagt "langsame" US-Militärhilfe© IMAGO/R4924_italyphotopress

Die Ukraine hat den "Wunsch", eine neue Gegenoffensive gegen Russland zu starten. Allerdings fehlen ihr die Mittel dazu. Dies behauptete Wladimir Selenskij, der die angeblich zu langsame Militärhilfe seiner westlichen Unterstützer für die Situation verantwortlich macht.

In einem Gespräch mit Bloomberg am Donnerstag weigerte sich der ukrainische Präsident, die Lage an der Front als "Patt" zu bezeichnen, und erklärte stattdessen, sie sei weiterhin "problematisch". Die Ukraine verfüge jedoch nicht über genügend Mittel, um die genannten "Probleme" zu lösen, und konzentriere sich auf defensive Operationen, anstatt eine neue Offensive gegen Russland durchzuführen.

"Wir haben den Wunsch [eine Gegenoffensive zu starten], aber die Mittel sind nicht da. Das heißt, wir haben Brigaden ohne Waffen, wir haben Reserven, wir haben 14 unterbewaffnete Brigaden, die nicht über die entsprechenden Waffen verfügen", so Selenskij. Der ukrainische Staatschef nannte zwar keine genauen Zahlen, sprach aber offenbar von mindestens 40.000 Mann starken Reservekräften.

Selenskij beschwerte sich zudem über eine zu "langsame" Lieferung von westlichem Militärgerät, um die Ausrüstungslücken zu schließen, und behauptete, dass bereits zugesagte Systeme nicht schnell genug geliefert würden.

"Die Pakete, über die bereits abgestimmt und gesprochen wurde, müssen ankommen, aber leider kommen sie nur langsam. Wir sind dem [US]-Kongress für seine Unterstützung und alles andere dankbar, aber alles muss geliefert werden."

Anfang Juni letzten Jahres hatte die Ukraine ihre lange angekündigte Gegenoffensive gegen Russland gestartet, nachdem sie von ihren westlichen Unterstützern eine Menge hoch entwickelter Ausrüstung erhalten hatte. Der Vorstoß schlug fehl und führte nur zu geringen Gebietsgewinnen, aber dafür zu schweren Personal- und Materialverlusten.

Auf die letztlich katastrophal gescheiterte Gegenoffensive der Ukraine folgte ein monatelanger Stillstand im US-Kongress. Im Oktober letzten Jahres beantragte das Weiße Haus im Rahmen eines Gesetzes zur Finanzierung der nationalen Sicherheit 61 Milliarden US-Dollar für die Ukraine.

Der Gesetzentwurf blieb in der Schwebe, fiel innenpolitischen Kämpfen zum Opfer und wurde erst Ende April durch den Kongress gebracht. Die Ukraine hat den Mangel an US-Mitteln offen für eine Reihe von Niederlagen auf dem Schlachtfeld verantwortlich gemacht.

US-Präsident Joe Biden hat die Abgeordneten wiederholt wegen ihrer Unfähigkeit, das Paket zu verabschieden, gescholten und sich im letzten Monat bei Selenskij entschuldigt. "Ich entschuldige mich für diese Wochen, in denen wir nicht wussten, wie es mit der Finanzierung weitergeht", sagte Biden damals und machte "einige unserer sehr konservativen Mitglieder" des Kongresses für die Verzögerung von einem halben Jahr verantwortlich.

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