Europa

Medienbericht: Die Ukraine will Deserteure rekrutieren

Das ukrainische Militär will ab sofort Deserteure rekrutieren. Der Vorschlag kommt Berichten zufolge nach den schweren Verlusten der Kiewer Streitkräfte, die zu einem erheblichen Mangel an militärischem Personal geführt haben.
Medienbericht: Die Ukraine will Deserteure rekrutierenQuelle: Gettyimages.ru © Sean Gallup

Das ukrainische Staatliche Ermittlungsbüro (SBI) hat den Streitkräften des Landes erlaubt, Deserteure zu rekrutieren, da das Militär nach schweren Verlusten weiterhin unter Personalmangel leidet. Dies berichtete RIA Nowosti am Mittwoch. Die Agentur zitierte aus einem Schreiben des SBI-Direktors Alexei Suchatschow an den ukrainischen Oberbefehlshaber Alexander Syrski.

Dem Dokument zufolge war den ukrainischen Befehlshabern bisher nicht klar, wie mit Fällen umzugehen ist, in denen Soldaten, die ihre Einheiten unerlaubt verlassen haben oder regelrecht desertiert sind, freiwillig zum Dienst zurückkehren.

In seinem Schreiben soll Suchatschow Syrski gebeten haben, "die Befehlshaber der Militäreinheiten auf die Notwendigkeit hinzuweisen, die Akzeptanz der oben genannten Militärangehörigen zu gewährleisten, die freiwillig zu den Militäreinheiten zurückgekehrt sind und den Wunsch geäußert haben, den Militärdienst fortzusetzen, sie in Positionen zu ernennen und ihren Militärdienst fortzusetzen."

Darüber hinaus forderte der SBI-Chef laut der Agentur, dass die Militärangehörigen, die sich für eine Rückkehr entscheiden, auch das Recht auf eine finanzielle Entschädigung erhalten.

Suchatschows Forderung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Kiew unter einem Mangel an Militärpersonal leidet, nachdem es auf dem Schlachtfeld schwere Verluste erlitten hat. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums haben die ukrainischen Streitkräfte allein im Mai im Zuge der Moskauer Offensive in der Region Charkow schätzungsweise mehr als 35.000 Soldaten verloren.

Trotz der Bemühungen des ukrainischen Militärs, die Mobilisierung zu erhöhen, wollen viele Menschen nicht in der Armee dienen. Das hat Kiew dazu veranlasst, die Mobilisierungsvorschriften weiter zu verschärfen und sogar die Altersgrenze für die Wehrpflicht von 27 auf 25 Jahre zu senken.

Im vergangenen Monat kündigte der ukrainische Generalstab außerdem an, dass er seine Operationen "optimieren" wolle, indem er bis zu 60 Prozent seines Personals freisetzt und diese "zur Auffüllung der Führungs- und Kontrollorgane auf operativer und taktischer Ebene sowie der Kampfeinheiten" einsetzt.

Die Mobilisierungskampagne der Ukraine, die kurz nach Beginn des Konflikts mit Russland angekündigt wurde, wurde auch durch weit verbreitete Wehrdienstverweigerung beeinträchtigt. Viele haben versucht, aus dem Land zu fliehen, um sich dem Dienst zu entziehen, und haben dabei bisweilen ihr Leben verloren.

Nach Angaben des staatlichen ukrainischen Grenzdienstes sind bereits mindestens 45 ukrainische Männer bei dem Versuch, illegal in die EU zu gelangen, ums Leben gekommen. Allein im Mai ertranken nachweislich zehn Menschen bei dem Versuch, die Theiß zu überqueren, die von der südwestlichen Grenze der Ukraine durch Rumänien, Ungarn, die Slowakei und Serbien fließt.

Mehr zum ThemaLiveticker Ukraine-Krieg

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.