Europa

Podoljaka: Kiews Angabe zu seinen Verlusten und sein Misserfolg beim Stabilisieren der Front

Die Gesamtverluste des ukrainischen Militärs sollen laut dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij angeblich nur 31.000 Mann betragen. Doch selbst US-Medien sind über die Angaben mehr als verwundert, merkt Juri Podoljaka in seiner Analyse der Gefechtslage an.

Die Gesamtverluste des ukrainischen Militärs an Gefallenen in den zwei Jahren der militärischen Sonderoperation Russlands sollen nur 31.000 Mann betragen – zumindest wenn man dem Landespräsidenten Wladimir Selenskij Glauben schenkt. Nur nimmt ihm diese Zahl mittlerweile niemand mehr ab.

Selbst US-Medien sind über die Angaben mehr als verwundert, merkt Juri Podoljaka in seiner Analyse der Gefechtslage an. Auch Kiews westliche "Partner" dürften Selenskij diese Zahl nicht glauben – von der Bevölkerung der Ukraine selbst ganz zu schweigen.

Der Analyst wartet mit Zahlen auf, die er anhand seiner eigenen Quellen errechnet hat – 300.000 Mann Gesamtverluste, davon 200.000 Mann Gefallene. Die Quellen, anhand derer er diese Zahlen berechnet hat – viele davon Insider-Quellen –, nennt er nicht.

Dafür erklärt er, wie das Kiewer Regime mit verwaltungstechnischen Kniffen imstande ist, eine nahezu beliebig niedrige Verlustzahl herbeizuphantasieren. Im Übrigen scheint Podoljaka seine Zahlen alles andere als mit dem Ziel der Effekthascherei errechnet zu haben: Im Vergleich dazu nennt der ehemalige ukrainische Generalstaatsanwalt Juri Luzenko eine Gesamtverlustzahl von einer halben Million seit dem 24. Februar 2022 bei durchschnittlichen Verlusten von 30.000 Mann monatlich.

Die türkische Hurseda Haber nannte Anfang Februar 2024 mit Verweis auf anonyme Quellen im israelischen Geheimdienst Mossad eine Zahl von insgesamt 400.000. Wenig verwunderlich wäre es daher, wenn das ukrainische Militär bei seinen Versuchen, die Front zu stabilisieren, von kläglichen Fiaskos verfolgt wäre – und genau das scheint sich einzustellen, legt Podoljaka dar.

Juri Podoljaka ist ein ukrainischer und russischer politischer Blogger und Journalist aus Sumy, dessen Einsichten im Zeitraum um den Beginn der Intervention in den russischen Medien immer gefragter wurden. Seine Analysen beinhalten nur wenige Zahlenangaben, dafür vermittelt Podoljaka anhand von Karten ein gutes Verständnis vom räumlichen Umfang der jeweiligen Entwicklungen und bietet von Zeit zu Zeit kurzfristige Prognosen.

Podoljaka stützt sich dazu einerseits auf offen zugängliche Daten. Dies sind Meldungen von Augenzeugen in den sozialen Medien sowie Meldungen des russischen, aber auch des ukrainischen Verteidigungsministeriums. Andererseits analysiert er Insiderquellen. Neben Quellen in den Volksmilizen und Sicherheitsorganen der russischen Volksrepubliken Donezk und Lugansk seien dies auch solche in den ukrainischen Sicherheits- und Regierungsbehörden, zu denen er aufgrund alter Beziehungen aus seiner Zeit als ukrainischer Journalist noch in Kontakt steht. Um es im Jargon der Aufklärungsdienste auszudrücken: Juri Podoljaka ist vornehmlich ein OSINT-Analyst.

Mehr zum Thema - Podoljaka: Awdejewka ist gefallen – wo führt Russland den nächsten Schlag?

RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.