Europa

Umetikettierung von Waren aus Israel – zur Verhinderung von Boykott

Produkte aus Israel sollen von großen Lebensmittelketten in Frankreich umetikettiert worden sein. Lidl und Carrefour sind auch beteiligt. Die Waren wären versehentlich falsch ausgezeichnet worden, rechtfertigte sich der Lidl Betreiber.
Umetikettierung von Waren aus Israel – zur Verhinderung von BoykottQuelle: Gettyimages.ru © Getty Images / miniseries

Lidl-Supermärkte sind in Frankreich in die Kritik geraten, weil sie angeblich versucht hatten, die Herkunft von Produkten aus Israel zu verschleiern, berichteten lokale Medien am Wochenende.

Den Berichten zufolge beobachteten französische Internetnutzer, wie Lidl israelische Avocados und Granatäpfel so gekennzeichnet habe, als seien sie afrikanischer oder sogar spanischer Herkunft. Mehrere Nutzer posteten auf X (ehemals Twitter) Fotos mit den Produkten und deren Etiketten.

Zum Beweis für die Falschdarstellung veröffentlichten sie sowohl die jeweiligen Originaletiketten als auch die vom Laden hinzugefügten. Sie bezeichneten die Situation als "einen Skandal bei Lidl". So habe ein Nutzer geschrieben: "Der Artikel soll laut Etikett aus Marokko stammen, doch nach einer Überprüfung stellt sich heraus, dass der wahre Ursprung Israel ist."

"Das Gleiche ist mir heute Morgen beim Lidl in Vallauris passiert – Avocados aus Marokko steht auf dem vom Laden angebrachten Etikett – aber auf der Avocado finde ich dann auch ein israelisches Etikett … ich denke, viele Geschäfte tun das, um ihre Bestände zu verkaufen", meldete ein weiterer Nutzer auf X. Ähnliche Unstimmigkeiten sind laut weiterer Meldungen auch in Auchan- und Carrefour-Filialen bemerkt worden.

Die Schwarz-Gruppe, zu der die Lidl-Märkte gehören, kommentierte mittlerweile die Meldungen auf X. Nach ihrer Mitteilung handele es sich nicht um absichtliche Falschkennzeichnungen:

"Es handelt sich lediglich um 'einen Auszeichnungsfehler, da wir regelmäßig Avocados und Granatäpfel aus unterschiedlichen Quellen in den Regalen haben'."

Zu mutmaßlichen Fällen falscher Etikettierung soll es schon vor dem Israel-Hamas-Konflikt gekommen sein. Allerdings sei ihre Zahl nach Beginn der Kampfhandlungen Anfang Oktober gestiegen, hieß es in den Meldungen. Danach hätten sich auch die Aufrufe propalästinensischer Aktivisten zum Boykott israelischer Waren gehäuft. Einige Nutzer glauben, dass diese Boykott-Aufrufe die Geschäfte dazu veranlasst haben, Produkte israelischer Herkunft absichtlich falsch auszuzeichnen – aus Sorge, dass die Kunden diese Waren sonst nicht mehr kaufen würden.

"Angesichts der jüngsten Ereignisse im Nahen Osten sind wir bestürzt über die Geschehnisse [in unseren Filialen] und beobachten die Situation mit großer Sorge. Die Unternehmen der Schwarz-Gruppe lehnen jede Form von Gewalt ab. Unsere Gedanken sind bei den Opfern des Konflikts", so der Pressedienst des Unternehmens gegenüber Medien. 

Nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Actu Straßburg hat die französische Generaldirektion für Wettbewerbspolitik, Verbraucherangelegenheiten und Betrugsbekämpfung (DGCCRF) Kenntnis von den Beschwerden und untersucht derzeit die Situation. "Diese Vorfälle waren Gegenstand einer kleinen Anzahl von Meldungen an unsere Dienste, die sich über mehrere Monate verteilt haben. Diese werden, wie jeder Verbraucherbericht, von den Ermittlern der DGCCRF berücksichtigt", habe die Generaldirektion der Nachrichtenagentur mitgeteilt.

Mehr zum ThemaIsrael kann nur durch ein gesamtislamisches Ultimatum an den Westen gestoppt werden

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.