Europa

Italienische MP Meloni zu Prankstern: Die "Müdigkeit" bezüglich des Ukraine-Konflikts wächst

Müdigkeit und wachsende Probleme in der EU machen Kompromisse notwendig, sagte Giorgia Meloni, nachdem sie von russischen Scherzkeksen dazu gebracht worden war, ihre wahren Gefühle zu offenbaren.
Italienische MP Meloni zu Prankstern: Die "Müdigkeit" bezüglich des Ukraine-Konflikts wächst© Rutube

Die EU-Staaten werden sich bald darauf einigen, dass der Ukraine-Konflikt durch einen Kompromiss gelöst werden muss, sagte die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni zu zwei russischen Prankstern.

Wowan und Lexus veröffentlichten am Mittwoch den Clip ihres Gesprächs mit Meloni, das angeblich auf den September zurückgeht und in dem sie sich als ein ungenannter afrikanischer Politiker ausgaben.

Als sie über den Ukraine-Konflikt sprachen, sagte die italienische Regierungschefin zu den beiden:

"Ich sehe, dass es auf allen Seiten eine große Müdigkeit gibt, wenn ich ehrlich sein soll. Wir stehen kurz vor dem Moment, in dem jeder versteht, dass wir einen Ausweg brauchen."

"Das Problem ist, einen Ausweg zu finden, der für beide Seiten akzeptabel ist, ohne das internationale Recht zu zerstören", fügte die italienische Ministerpräsidentin hinzu.

Das Gespräch verlagerte sich dann auf Kiews Gegenoffensive im Sommer, deren Ergebnis nach Meinung des falschen afrikanischen Politikers weit von dem entfernt ist, was viele erwartet hatten. Meloni erwiderte, dass die Operation noch andauere, räumte aber ein, dass sie "das Schicksal des Konflikts" nicht verändert habe.

"Jedem ist klar, dass der Konflikt noch viele Jahre andauern könnte, wenn wir nicht versuchen, eine Lösung zu finden", erklärte Meloni. Dann äußerte sie die Sorge, dass eine schlecht durchdachte Lösung weitere Konflikte auslösen könnte, bevor sie die Vorgänge in Libyen kritisierte.

Das nordafrikanische Land war 2011 von einem von der NATO unterstützten Aufstand gegen die Regierung erschüttert worden, bei dem der langjährige Machthaber Muammar al-Gaddafi gestürzt worden war. Mehr als ein Jahrzehnt später ist Libyen immer noch zwischen den Kriegsparteien gespalten und liegt wirtschaftlich am Boden.

Italien ist das Ziel eines Stroms illegaler Migranten, die von Libyen aus das Mittelmeer überqueren, in der Hoffnung, in der EU Schutz zu finden. Meloni warf Brüssel vor, nicht genug zu tun, um Rom zu helfen, als sie das Thema ausführlich mit den Scherzkeksen diskutierte.

Das Gespräch drehte sich auch um die europäische Energiesicherheit und die Frage, wie die Entwicklung der Energieproduktion in Afrika diese verbessern könnte. "Wir kommen in eine Zeit, in der wir es nicht mehr schaffen können. Es ist bereits zu spät", sagte Meloni.

Später am Mittwoch teilte Melonis Büro mit, dass das Telefonat am 18. September stattgefunden hatte, vor dem Treffen mit afrikanischen Staats- und Regierungschefs bei der UN-Generalversammlung. Es bedauerte, dass die Ministerpräsidentin von einem Scherzkeks, der sich als Leiter der Kommission der Afrikanischen Union ausgegeben hatte, getäuscht worden war, wie Reuters berichtete.

Wowan und Lexus, die mit bürgerlichen Namen Wladimir Kusnezow und Alexei Stoljarow heißen, treiben seit Jahren Schabernack mit Personen des öffentlichen Lebens, indem sie falsche Anrufe tätigen. Normalerweise bringen die beiden ihre Zielpersonen dazu, Dinge zu sagen, die sie sonst nicht öffentlich machen würden.

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