Moldawien schuldet Gazprom Geld für Gas – will aber nur ein Prozent der Schulden bezahlen
Moldawien bietet Gazprom 8,6 Millionen US-Dollar (8 Millionen Euro) an, um den Schuldenstreit vollständig beizulegen, so der Energieminister des Landes, Wiktor Parlikow, wie Newsmaker berichtet.
Das russische Unternehmen beharrt auf einem Betrag von 709 Millionen US-Dollar (659 Millionen Euro). Gleichzeitig erinnerte Parlikow daran, dass die auf Antrag der Republik Moldau beauftragten Wirtschaftsprüfer zu dem Schluss gekommen sind, dass ein erheblicher Teil dieses Betrags entweder nicht der Erfüllung unterliege oder dazu keine Dokumente vorgelegt worden seien. Darüber hinaus würden die Schlussfolgerungen der Prüfung Moldawien bereits erlauben, Ansprüche zu stellen, erklärte der Minister. Er behauptete:
"Wenn Sie sich erinnern, hat Gazprom das Volumen der Lieferungen an Moldawien im vergangenen Jahr ungerechtfertigt reduziert."
Dieser Vorschlag biete "Raum für Diskussionen", und Chișinău warte auf die Antwort Moskaus, "der Ball liegt auf Russlands Seite", sagte Parlikow.
Wenn die moldawische Regierung die Schulden in Höhe von 709 Millionen US-Dollar (659 Millionen Euro) anerkennt, würde dies bedeuten, dass jeder Haushalt, der an das Gasnetz angeschlossen ist, mit 1.000 US-Dollar (930 Euro) im Rückstand wäre, so der Minister. Er wies darauf hin, dass die Behörden nicht erwarten, dass die Schlussfolgerungen der Prüfer in der moldawischen Gasgesellschaft Moldovagaz bestätigt würden, da Gazprom die Mehrheit der Anteile halte. Die Prüfung kostete Moldawien 1,15 Millionen Euro.
Gazprom und Moldovagaz haben den Gasliefervertrag seit 2011 jedes Jahr verlängert. Im Herbst 2021 taten sie dies erneut für fünf Jahre. In der Vereinbarung wurde eine Berechnungsformel auf der Grundlage von Börsenpreisen festgelegt, die eine monatliche Schwankung der Kosten für die Lieferungen implizierte. Eine mit den Verhandlungen vertraute Quelle sagte gegenüber TASS, das Dokument sieht vor, dass Moldawien die Schulden für die Lieferungen der vergangenen Jahre begleichen werde.
Die moldawischen Behörden erklärten sich bereit, unter der Bedingung einer unabhängigen Prüfung in einen Dialog über die Schulden einzutreten. Gazprom drohte, im Falle einer Nichtzahlung der Gesamtsumme den Vertrag nicht zu verlängern und die Lieferungen einzustellen.
Moldawiens Präsidentin Maia Sandu glaubt, dass die russische Seite Chișinăutäuschen wollte. Sie behauptet:
"Sie haben uns ohne Gas zurückgelassen. Der Winter steht vor der Tür. 'Lassen sie uns schnell unterschreiben, dass sie 800 Millionen Dollar über vier Jahre zurückzahlen und sie werden Gas haben.' Wir sagten, dass wir das nicht unterschreiben können, weil es eine Menge Geld ist und wir dafür nicht unterschreiben können. Man sagte uns: 'Sie werden kein Gas haben.'"
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