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Podoljaka: Ukrainische Militärs fürchten russische Schlagfaust im Norden der Front

Einige ukrainische Kriegsblogger und Militärs verbreiten Panik: Russland habe im nördlichsten Abschnitt der Front eine gewaltige Streitmacht angesammelt, die bald losschlagen könnte. Was steckt hinter diesen Befürchtungen? Mit dieser Frage befasst sich Juri Podoljaka in seiner jüngsten Analyse.

Einige ukrainische Militärs und Blogger säen Panik: Ihren Meldungen zufolge soll Russland am nördlichsten Frontabschnitt des Ukraine-Krieges, Charkow-Swatowo, riesige Reserven angesammelt haben – bis zu 100.000 Mann Personal und je fast 1.000 Panzer sowie Artilleriegeschütze einschließlich Mehrfachraketenwerfer.

Ob diese Schlagfaust wirklich so groß ist wie die Ukrainer behaupten – oder ob sie ihres Sieges dort so "sicher" sind, dass sie gleich im Voraus Ausreden erfinden: Diese Schlagfaust nimmt Schwung auf, und lange wird das ukrainische Militär dort nicht standhalten können, wie sehr es die Löcher in seiner Defensive auch mit eigenen Reserven zu stopfen sucht, so Juri Podoljaka in seiner Analyseausgabe zum 19. Juli 2023.

Die jüngsten massiven russischen Lenkflugkörperangriffe auf ukrainische Hafenanlagen und –Gelände dienen derweil dem Zweck, Waffenlieferungen an die Ukraine auf angeblich "friedlichen" Handelsschiffen beziehungsweise das Starten von Kamikaze-Wasserdrohnen von solchen Schiffen aus von vornherein zu unterbinden, deutet Podoljaka an. Diese Schiffe wird Russland weder inspizieren noch angreifen müssen, wenn sie gar nicht erst nahe der ukrainischen Schwarzmeerufer auftauchen, analysiert der Journalist.

Juri Podoljaka ist ein ukrainischer politischer Blogger und Journalist aus Sumy, dessen Einsichten im Zeitraum um den Beginn der Intervention in den russischen Medien zunehmend gefragter wurden. Seine Analyseausgaben warten mit nur wenigen Zahlen auf, dafür vermittelt er anhand von Karten aber ein gutes Verständnis vom räumlichen Umfang der jeweiligen Entwicklungen und bietet dann und wann kurzfristige Prognosen.

An Quellen bemüht Podoljaka einerseits offen zugängliche Daten. Dies sind Meldungen von Augenzeugen in den sozialen Medien sowie Meldungen des russischen, aber auch des ukrainischen Verteidigungsministeriums. Andererseits gibt er Insiderquellen an. Neben solchen in den Volksmilizen und Sicherheitsorganen der russischen Volksrepubliken Donezk und Lugansk seien dies solche in den ukrainischen Sicherheits- und Regierungsbehörden, die er aufgrund alter Beziehungen aus der Zeit als ukrainischer Journalist noch zu unterhalten erklärt. Um es mit dem aktuellen Jargon der Aufklärungsdienste auszudrücken, ist Juri Podoljaka also vornehmlich ein OSINT-Analyst.

Seit dem Jahr 2014 lebt Podoljaka im russischen Sewastopol. Sein Kanal auf Youtube hatte vor der Löschung durch die Verwaltung der Plattform 2,6 Millionen Abonnenten.

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