Europa

Selenskij und Armeechef Saluschny wollen Artjomowsk nicht verlassen

Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij hat einen Rückzug aus Artjomowsk abgelehnt. Für eine weitere Verteidigung der Stadt hätten sich sowohl Oberbefehlshaber Waleri Saluschny als auch der Kommandeur der Truppengruppe Chortiza, Alexander Syrski, ausgesprochen.
Selenskij und Armeechef Saluschny wollen Artjomowsk nicht verlassenQuelle: Gettyimages.ru © Marek M. Berezowski

Das ukrainische Militärkommando hat sich geweigert, dem Abzug seiner Einheiten aus Artjomowsk (ukrainisch Bachmut) zuzustimmen. Nach Angaben des Büros von Wladimir Selenskij wurde diese Entscheidung nach einer Sitzung des Hauptquartiers des Obersten Befehlshabers getroffen.

An der Sitzung nahmen u. a. der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte Waleri Saluschny und der Kommandeur der Truppengruppe Chortiza, Alexander Syrski, teil. In der Erklärung heißt es:

"Sie sprachen sich dafür aus, die Verteidigungsoperation fortzusetzen und die Stellungen in Bachmut weiter zu verstärken."

Zuvor hatte das deutsche Boulevardblatt Bild über die Meinungsverschiedenheiten zwischen Selenskij und Saluschny über die Aussichten für weitere Kämpfe um Artjomowsk berichtet. Angeblich habe der Kommandeur der ukrainischen Streitkräfte aus taktischen Gründen dazu geraten, einen Rückzug aus der Stadt zu erwägen. Die politische Führung der Ukraine zog es jedoch vor, die Siedlung zu halten.

Selenskij bezeichnete die Situation in der Nähe von Artjomowsk als "schwierig und schmerzhaft". Gleichzeitig betonte er, dass das ukrainische Militär die Stadt nicht "um jeden Preis verteidigen und alle sterben lassen" werde, sondern "vernünftig" handeln werde.

In der Nähe von Artjomowsk finden seit Anfang August letzten Jahres Kämpfe statt. Am 4. August hatte Rodion Miroschnik, der damalige Botschafter der LVR in Russland, den Beginn von Straßenkämpfen in der Stadt gemeldet.

In den vergangenen zwei Monaten ist es den russischen Einheiten gelungen, die östlichen, nördlichen und südlichen Ausgänge der Stadt zu blockieren und mehrere Siedlungen in westlicher Richtung zu besetzen. Die ukrainische Armee hält nach wie vor die zentralen und südwestlichen Viertel der Stadt, von denen die Straße nach Tschassow Jar und Konstantinowka abzweigt.

Am Montag erklärte Jan Gagin, Berater des kommissarischen DVR-Chefs, dem Fernsehsender Rossija 1, dass noch etwa 10.000 ukrainische Soldaten in Artjomowsk verblieben seien. Er teilte mit:

"Einige Einheiten haben die Stadt bereits verlassen, andere versuchen, sie zu verlassen. Gleichzeitig versucht unsere Artillerie, sie zu treffen."

Mehr zum Thema - Podoljaka zum Ukraine-Krieg: Nach dem Kessel von Artjomowsk weitere Kessel in Vorbereitung

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.